ZweiundFFFierzig
Nein, dieses Blog ist nicht tot – es ist untot. Kein Wunder also, dass es pünktlich zum 26. Fantasy Filmfest, das vom 29.08. bis zum 05.09.2012 seine Zelte im Stuttgarter Metropol aufschlägt, seine kalten Hände aus dem Grab streckt und mal kurz “hallo” sagt. Ja, der Zirkus ist in der Stadt und Squalus geht hin!
Ich bin wieder dabei: Zum fünften Mal in Folge und zum zweiten Mal mit Dauerkarte. In diesem Jahr habe ich mir das extrem hohe Ziel gesteckt, insgesamt 42 Vorstellungen zu besuchen. Ob ich, wie im letzten Jahr, schwächeln werde oder ob ich mein Plansoll erfüllen werde, das weiß nur das fliegende Spaghettimonster. Immerhin bekomme ich diesmal mit R aus Ra. (deine Karten hole ich heute ab) für ein paar Tage Unterstützung beim Filmegucken.
Und das ist meine FFF-Filmauswahl 2012:
Mittwoch, 29.08.2012
20:00 Uhr Sightseers
22:15 Uhr V/H/S
Donnerstag, 30.08.2012
15:00 Uhr Resolution
17:00 Uhr Nightfall
19:15 Uhr Grabbers
21:15 Uhr Killer Joe
23:30 Uhr Blind Alley
Freitag, 31.08.2012
13:00 Uhr Cleanskin
15:00 Uhr Thale
17:00 Uhr The King of Pigs
19:00 Uhr The Possession
21:00 Uhr Doomsday Book
23:30 Uhr A.C.A.B. – All Cops Are Bastards
Samstag, 01.09.2012
13:00 Uhr Portrait of a Zombie
15:00 Uhr Staship Troopers: Invasion
17:00 Uhr Sushi Girl
19:00 Uhr The Suicide Shop – 3D
21:30 Uhr Cockneys vs. Zombies
23:30 Uhr Inbred
Sonntag, 02.09.2012
13:00 Uhr Switch
15:00 Uhr The Wee Man
17:00 Uhr Piranha – 3DD
19:15 Uhr Beasts of the Southern Wild
21:30 Uhr Game of Werewolves
23:30 Uhr Morituris
Montag, 03.09.2012
13:00 Uhr Violet & Daisy
15:00 Uhr A Gang Story
17:00 Uhr The Pact
19:00 Uhr Flying Swords of Dragon Gate – 3D
21:15 Uhr Excision
23:15 Uhr Wrath
Dienstag, 04.09.2012
13:00 Uhr Vamps
15:00 Uhr The Cat
17:00 Uhr Storage 24
19:00 Uhr God Bless America
21:15 Uhr Compliance
23:15 Uhr The Sword Identity
Mittwoch, 05.09.2012
13:00 Uhr The Dinosaur Project
15:00 Uhr Comedown
17:00 Uhr 13 Eerie
19:00 Uhr Ace Attorney
21:45 Uhr The Baytown Outlaws
Jahreswechselfilmsessionblogeintrag
Auf vielfachen einfachen Wunsch poste ich hier ohne weitere Erläuterung den Output der letzten Filmsession des ‘Cineatischen Kreises’. Viel Spaß!
Donnerstag, 29.12.2011
Flatworld (Deutschland 1997, O: Flatworld, R: Daniel Greaves)
Anthony Bourdain in Tokio
Life in a Day (Planet Erde 2010, O: Life in a Day, R: Kevin Macdonald)
Rubber (Frankreich 2010, O: Rubber, R: Quentin Dupieux)
Freitag, 30.12.2011
Exit Through the Gift Shop (Großbritannien 2010, O: Exit Through the Gift Shop, R: Banksy)
The King of Kong: A Fistful of Quarters (USA 2007, O: The King of Kong: A Fistful of Quarters, R: Seth Gordon)
Hansel & Gretel (Südkorea 2007, O: Henjel gwa Geuretel, R: Lim Pil-seong)
Spione (Deutschland 1928, O: Spione, R: Fritz Lang)
Mit Schirm, Charme und Melone – Die Nacht der Sünder (Großbritannien 1966, O: The Avengers – A Touch of Brimstone, R: James Hill?)
Samstag, 31.12.2011
Duell der Giganten (Hong Kong 1976, O: Du bi quan wang da po xue di zi, R: Wang Yu)
Redline (Japan 2009, O: Redline, R: Takeshi Koike)
Surviving the Game – Tötet ihn! (USA 1994, O: Surviving the Game, R: Ernest R. Dickerson)
Das Schreckenskabinett des Dr. Phibes (USA, Großbritannien 1971, O: The Abominable Dr. Phibes, R: Robert Fuest)
Sonntag, 01.01.2012
Die Teuflischen (Frankreich 1955, O: Les Diaboliques, R: Henri-Georges Clouzot)
Cold Fish (Japan 2010, O: Tsumetai Nettaigyo, R: Sion Sono)
Track 29 – Ein tödliches Spiel (USA, Großbritannien 1988, O: Track 29, R: Nicolas Roeg)
Bedevilled (Südkorea 2010, O: Kim-bok-nam Sal-in-sa-eui Jeon-mal, R: Jang Cheol-so)
Das Todeslied des Shaolin (Hong Kong 1977, O: Shen quan da zhan kuai qiang shou, R: Wang Yu)
Montag, 02.01.2012
Welt am Draht (Deutschland 1973, O: Welt am Draht, R: Rainer Werner Fassbinder)
First Squad (Japan, Russland 2009, O: Fâsuto sukuwaddo, R: Yoshiharu Ashino)
Metropia (Schweden 2009, O: Metropia, R: Tarik Saleh)
Sehr späte SpätFFForstellung
Da war doch kürzlich was!? Naja, “kürzlich” ist ja inzwischen auch nicht mehr so ganz richtig. Lohnt es sich überhaupt noch, am 07. Oktober über eine achttägige Veranstaltung zu bloggen, die am 07. September endete? Ich weiß es wirklich nicht, mache es aber trotzdem.
Das Fantasy Filmfest, das in diesem Jahr vom 31.08. bis zum 07.09. im Stuttgarter Metropol Station machte, ist also seit genau einem Monat Geschichte. Da ich erstmals mit einer Dauerkarte am FFF teilnahm und deren Vorteile in vollen Zügen ausnutzen wollte, waren meine Ziele für die acht Festtage sehr hoch gesteckt. Insgesamt waren achtunddreißig Kinobesuche geplant. Was ist daraus geworden? Habe ich mir zu viel aufgebürdet? Bin ich auch in diesem Jahr wieder einmal in einer falschen Vorstellung gelandet? Was geschieht mit Menschen, die während der Vorstellung in meiner näheren Umgebung simsen oder telefonieren? Und wie waren eigentlich die ganzen Filme? Fragen über Fragen, die in meiner späten Spätlese beantwortet werden sollen.
Um es gleich am Anfang auf den Tisch zu bringen: Nein, ich habe nur zweiunddreißig statt der geplanten achtunddreißig Kinovorstellungen besucht. Und um die Sache noch ein wenig dramatischer zu machen: Ich habe insgesamt nur einunddreißig verschiedene Filme gesehen, da ich es wieder einmal geschafft habe, mich in das falsche Kino zu setzen. Statt mir am vorletzten Tag “Hideaways” im Metropol 2 zu Gemüte zu führen, marschierte ich am frühen Nachmittag ziemlich übermüdet ins Metropol 1, um mich versehentlich ein zweites Mal an “Deadheads” zu erfreuen. Naja, es gibt Schlimmeres, zumal “Deadheads” zu meinen persönlichen Favoriten des diesjährigen FFF gehörte.
Weitere sechs Filme gingen mir am fünften Festivaltag durch die Lappen bzw. ich ließ sie mir nach den ersten vier Tagen Kino-Marathon aus Konditionsgründen freiwillig durch die Lappen gehen, indem ich einen Ruhetag einlegte und zu Hause blieb. So kam es, dass ich die eingeplanten Vorstellungen von “I Am You“, “A Lonely Place to Die“, “A Horrible Way to Die“, “Grave Encounters“, “Urban Explorer” und “The Assault” nicht besuchte. Der Ruhetag hat mir jedenfalls nicht geschadet und ich konnte anschließend den Rest des Festivals entspannt und stressfrei mitnehmen.
Entspannt und stressfrei sind übrigens nicht zu 100% richtig, denn einige Vorstellungen gingen mir enorm an die Substanz. Nicht, dass es mir etwas ausmachen würde, wenn hie und da mal ein paar Gedärme über die Leinwand fliegen und das Kunstblut kübelweise in die Kamera spritzt — Nee, über solche Kleinigkeiten kann ich nur müde die Mundwinkel verziehen. Viel schlimmer sind für mich schlechte Filme und asoziale Kinobesucher. Doch immer schön der Reihe nach. Ich fange mal mit den grottigen Filmen an, von denen ich in diesem Jahr Gott sei Dank nur zwei erwischt habe. Der Einfachheit und Kürze halber, werde ich bei den erwähnten Filmen jeweils meine seinerzeit auf Facebook geposteten Ultrakurzkritiken in Klammern hinter den Titel setzen.
Die absoluten Lowlights des FFF waren für mich “F” (FB: “Unoriginell” 3 von 10) und “Chillerama” (FB: “Pubertärer Scheissdreck” 0 von 10). Während “F” lediglich schlecht war, weil die Handlung völlig sinnbefreit und ohne Pointe war, hat mich “Chillerama” innerlich richtig auf die Palme gebracht. Größtenteils ging es in diesem Episodenfilm um Gags weit unter der Gürtellinie, was ja noch verzeihlich gewesen wäre. Die völlig überdrehte Episode “The Diary of Anne Frankenstein” war allerdings dermaßen geschmacklos, dass es mir schier hochkam. Es muss nicht immer alles absolut p.c. sein, aber meine persönliche Schmerzgrenze wurde in diesem Fall kilometerweit überschritten. IGITT!!!
Der Beweis, dass (absichtlich) schlecht gemachte Filme auch Spaß machen können, kam in diesem Jahr aus Norwegen. “Norwegian Ninja” (FB: “Durchgeknallter Trash aus Skandinavien” 7 von 10) bot alles, was einen in geselliger Runde zum Lachen reizt: Schlechte Special Effects, ungelenke Martial Arts Einlagen und abstruse Wikinger-Ninja-Philosophie. Ein schöner Party-Film, der inzwischen als DVD bei mir zu Hause liegt (gibt es sehr billig in GB!).
Oh, jetzt hätte ich doch glatt die Simser und Telefonierer vergessen, die einem eine Kinovorstellung so richtig schön versauen können. Mich beschleicht das ungute Gefühl, dass es von Jahr zu Jahr schlimmer wird. Nicht nur, dass es in den Zuschauerrängen permanent irgendwo aufleuchtet, weil wieder einmal irgendeine Pappnase kurz die Uhrzeit vom Handy ablesen muss, nein, inzwischen wird so ganz nebenbei während der Vorstellung die eine oder andere SMS oder Mail abgesetzt oder sogar telefoniert. Wie asozial muss man dafür eigentlich sein? Während der Aufführung von “The Dead” (FB: “Für Fans des Genres ganz ok. Die Zukunft des Horrorfilms sehe ich allerdings in der Komödie” 6 von 10) saß links von mir eine Blondine, die ziemlich ungeniert Nachrichten auf ihrem Klapperhandy verfasste. Als ich sie ziemlich heftig anknurrte, dass sie das gefälligst unterlassen solle, kam sie mir noch mit dem Spruch: “Aber ich muss…” — “Du – musst – gar – nichts !!!”, war meine Antwort, danach war Ruhe. Das ätzende “Ciao-i!” zum Abschied hätte sich die hohle Schnalle nach dem Film getrost sparen können. Der zweite SMS-Clown saß während “Yellow Sea” (FB: “Knallhartes südkoreanisches Gangster-Gemetzel, das fast gänzlich ohne Schusswaffen auskommt. *g* 9 von 10) rechts neben mir und kuschte dankenswerterweise sofort nach meiner ersten Ermahnung.
Besonders geärgert hat mich auch der Typ mit der Baseballkappe, der schon telefonierend in den Saal kam, sich vor mich setzte und während der ersten Szenen von “Stake Land” (FB: “Mäßig unterhaltsamer Vampir-Slasher” 5 von 10) fröhlich weiterquatschte. Vor rechts bekam er nach einer Weile verbalen Zunder von zwei angenervten Zuschauerinnen, während ich zeitgleich zur physischen Gewalt griff, dem redefreudigen Herren einen leichten Klaps auf den Hinterkopf verpasste und ihn aufforderte, sein Gespräch gefälligst vor dem Kino zu Ende zu führen. Als der Abspann lief, geschah übrigens etwas, mit dem ich wirklich nicht gerechnet hatte: Der Gemaßregelte stellte sich vor mich und entschuldigte sich bei mir sehr freundlich für sein schlechtes Benehmen. Das hat mir imponiert und mich tatsächlich milde gestimmt.
Wenn ich jetzt noch die leichte Magenverstimmung (McDonald’s zum Frühstück?) erwähne, die mich vorzeitig aus der Vorstellung von “Perfect Sense” (FB: “Abbruch wegen knurrendem Magen” wahrscheinlich 5 von 10) trieb, dann habe ich wohl alle Negativpunkte abgehakt. Grund genug, mich nun ins Mittelfeld zu begeben, um dann abschließend die Highlights zu verkünden.
Tja, das Mittelfeld. Wie in jedem Jahr wohl der größte Posten auf dem FFF. Vielleicht bin ich auch einfach zu kritisch, wer weiß? Das Mittelfeld: Filme, die irgendwie nicht gut sind, aber dennoch so unterhaltsam, dass ich sie nicht in Grund und Boden kritisieren möchte. Bei mir sind das die Wertungen, die irgendwo bei 5 oder 6 Punkten von 10 liegen. Oft gilt da Gnade vor Recht, wie z.B. bei “Yellowbrickroad” (FB: “Seltsamer Streifen” 5 von 10), “Rabies” (FB:”Israels erster Horrorfilm überhaupt in Anwesenheit der super-sympathischen Regisseure” leider nur 6 von 10) oder “Saint” (FB: “Der Nikolaus trifft auf John Carpenters ‘The Fog’ … in Amsterdam … in der Vorweihnachtszeit. Nicht gut, nicht schlecht” 5 von 10). Leider konnte mich “The Innkeepers” (FB: “Gut besetzter Spukstreifen. Nett anzuschauen, allerdings relativ belanglos” 6 von 10), trotz seiner hervorragenden Darsteller, zu keiner besseren Bewertung bewegen. Die kleine Hauptdarstellerin in “Don’t Be Afraid of the Dark” (FB: “Ein ganz solider Grusler, dem es allerdings an Innovation und Originalität mangelt.” 6 von 10) spielte ihre erwachsenen Schauspielerkollegen locker an die Wand, der Film selbst war unterm Strich aber nur Mittelmaß. Dass ich mich in den letzten Jahren ein wenig an chinesischen Historien-Epen übersehen habe, macht wohl meine Bewertung von “The Lost Bladesman” (FB: “Eher lauwarme chinesische Küche” 6 von 10) deutlich. Vom südkoreanischen “End of Animal” (FB: “Etwas zäh, aber nicht schlecht” 6 von 10) hatte ich etwas mehr erwartet. Obwohl mich “The Valdemar Legacy” (FB: “Wie sagt man ‘Komm mal zu Potte’ auf spanisch?” 5 von 10) schon nicht vom Hocker gehauen hatte, tat ich mir einen Tag danach auch noch “The Valdemar Legacy 2: The Forbidden Shadow” (FB: “Warum hätte er besser sein sollen als der erste Teil?” 5 von 10) an, um wenigstens das Pointe der wenig mitreissenden Geschichte zu erfahren. “The Dead”, “Stake Land” und “Perfect Sense” wurden ja bereits weiter oben abgehakt.
So, nachdem ich nun also durch das Mittelfeld gehechelt bin, kommen wird jetzt langsam, aber sicher zu den guten Filmen des 25. FFF. Beginnen möchte ich mit den von mir mit 7 bewerteten Streifen. Eine 7 bedeutet in meinem persönlichen Wertungssystem ungefähr: Definitiv gut, aber noch unterhalb der Grenze zur Begeisterung. Der Einzelkauf einer Eintrittskarte für diese Filme, wäre ich nicht Inhaber einer Dauerkarte gewesen, hätte sich aus meiner Sicht auf jeden Fall gelohnt. So wussten “Hair of the Beast” (FB: “Locker-leichter Werwolf-Spaß.” 7 von 10), “The Last Death” (FB: “Ganz ordentlicher (SciFi-)Thriller aus Mexiko.” 7 von 10), “Phase 7” (FB: “Kurzweiliger Quarantäne-Spaß aus Argentinien.” 7 von 10) sowie der bereits erwähnte “Norwegian Ninja” durchaus zu überzeugen. Der inzwischen offiziell in Deutschland angelaufene und von der Presse fast ausnahmslos positiv besprochene “Attack the Block” (FB: “Chavs vs. Gorilla Wolf Alien Mother****** — Definitiv ein spaßiger Party-Film.” 7 von 10) gefiel mir ebenso wie “Hell” (FB: “Hausschlachtung – Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch. Überraschend gut.” 7 von 10), der übrigens auf dem FFF den Publikumspreis “Fresh Blood Award” einheimsen konnte. “Norwegian Ninja” hatte ich ja bereits erwähnt.
Wie schön, dass nach oben hin noch ein wenig Luft ist, denn nun folgen die Filme, die mir richtig gut gefallen haben. Unter die Haut gingen mir “Yellow” (FB: “Ein bitterböses Vater-Sohn-Boot-Camp-Drama aus Spanien.” 8 von 10), “Point Blank” (FB: “Intelligenter Thriller aus Frankreich.” 8 von 10), “Territories” (FB: “Bitterböse und unangenehm.” 9 von 10) und ganz besonders “Snowtown” (FB: “Schonungslose Kost aus Australien.” 9 von 10). Sehr spaßig fand ich den ziemlich fiesen “The Woman” (FB: “Krank und unterhaltsam.” 9 von 10), den Superhelden-Streifen “Super” (FB: “Nicht super, aber sehr unterhaltsam.” 8 von 10) und die thematisch ähnlich gelagerten Gammelfleisch-Komödien “The Revenant” (FB: “Ziemlich abgefahren und sehr amüsant.” 9 von 10) und “Deadheads” (FB: “Sympathische Zombies-sind-auch-nur-Menschen-Komödie” 9 von 10).
And the winner is… Nun, in den letzten Jahren gab es auf dem FFF Filme, zu sehen, die mich vor Begeisterung schier weggeblasen haben. Dazu gehören auf jeden Fall “Waltz with Bashir“, “Four Lions” und “Symbol“. In diesem Jahr blieb dieses Gefühl der Euphorie aus, dennoch gab es einen Film, der definitiv eine 10er-Wertung verdient hat: Kevin Smiths “Red State” (FB: “John Goodman gegen einen Haufen christlicher Fundamentalisten. Klare Ansage!” 10 von 10). Neugierigen sei dieser Streifen nachdrücklich ans Herz gelegt.
So, ich habe fertig! Sofern es mein Urlaub im nächsten Jahr zulässt, werde ich definitv wieder mit einer Dauerkarte auf dem Fantasy Filmfest aufschlagen. Wer weiß, vielleicht schaffe ich es dann sogar, sämtliche geplante Vorstellungen zu besuchen.
Einmal Ferden Fir noch Fach (FFF 2011)
Morgen geht es also los. Das Fantasy Filmfest geht in Stuttgart in die 25. Runde und darf somit Jubiläum feiern. Ich würde mich, obwohl ich erst zu vierten Mal in Folge dabei bin, als eingefleischten Fan dieses Festivals bezeichnen. In den vergangenen drei Jahren habe insgesamt 49 Filme verköstigt (11 Filme 2008, 19 Filme 2009, 19 Filme 2010), was meine Kondition das eine oder andere Mal an ihre Grenzen brachte. In diesem Jahr werde ich, dank Dauerkarte, die ultimative Kinoerfahrung erproben. Kann es ein Mensch mit durchschnittlicher Kondition schaffen, in acht Tagen insgesamt achtunddreißig Mal ins Kino zu gehen? Um es mit dem Motto meiner ehemaligen Alma Mater zu sagen: “Attempto!”
Das FFF 2011 wird für mich mit Sicherheit kein Zuckerschlecken, aber andere Leute gehen in ihrem Urlaub Bergsteigen, Tiefseetauchen oder zum meditativen Trommeln in die Toscana – Ich gebe mir eben Kino satt! Dieses Ereignis ist keine Sache, die ich im Vorübergehen mitnehme. Schon Anfang des Jahres habe ich meine Urlaubsplanung auf das Festival ausgerichtet, immer in der bangen Hoffnung, dass dieser auch genehmigt würde. Seit Anfang Juni liegt mir die Bestätigung vor, dass am 31.08.2011 eine Dauerkarte (genannt “Batch”) im Metropol für mich bereit liegen wird. Nein, in diesem Jahr wird’s richtig ernst.
Und das ist meine FFF-Filmauswahl 2011:
Mittwoch, 31.08.2011
20:00 Uhr Don’t Be Afraid of the Dark
22:30 Uhr The Revenant
Donnerstag, 01.09.2011
15:00 Uhr The Valdemar Legacy
17:00 Uhr Hair of the Beast
19:15 Uhr Deadheads
21:15 Uhr The Innkeepers
23:30 Uhr Saint
Freitag, 02.09.2011
15:00 Uhr The Valdemar Legacy 2: The Forbidden Shadow
17:00 Uhr F
19:00 Uhr The Dead
21:00 Uhr Rabies
23:15 Uhr Yellow
Samstag, 03.09.2011
13:00 Uhr The Veteran
15:00 Uhr End of Animal
17:15 Uhr Perfect Sense
19:15 Uhr Hell
21:30 Uhr Snowtown
23:45 Uhr Chillerama
Sonntag, 04.09.2011
12:45 Uhr I Am You
15:00 Uhr A Lonely Place to Die
17:00 Uhr A Horrible Way to Die
19:15 Uhr Grave Encounters
21:30 Uhr Urban Explorer
23:45 Uhr The Assault
Montag, 05.09.2011
15:00 Uhr Super
17:00 Uhr 22nd of May ODER Yellowbrickroad
19:00 Uhr The Lost Bladesman
21:30 Uhr The Woman
23:45 Uhr The Last Death
Dienstag, 06.09.2011
15:00 Uhr Hideaways
17:00 Uhr Point Blank
19:00 Uhr Phase 7
21:15 Uhr Yellow Sea
23:30 Uhr Norwegian Ninja
Mittwoch, 07.09.2011
15:00 Uhr Stake Land
17:00 Uhr Red State
19:15 Uhr Cold Fish
21:30 Uhr Attack the Block
Alles für die Katz’
Montag, 11. April 2011, 18:13 Uhr
Abgelegt unter:
Allgemein
Katzen habe ich schon immer gemocht. Mein erster Dachhase ist mir im niedersächsischen Katstrophenwinter 1978/79 zugelaufen – schwarz mit weißem Lätzchen, halb erfroren, ausgehungert und krank. Natürlich wollte ich das Tier unbedingt behalten, allerdings machten meine Eltern das davon abhängig, ob sich die Katze mit unserem Hund, einem ziemlich unberechenbaren Pudelmischling, vertragen würde. Am ersten Abend erlebten wir in unserer Wohnung Jagdszenen à la “Tom & Jerry”, aber irgendwie rauften sich die beiden doch noch zusammen und ich durfte das Findelkind behalten. Fortan horchte der Kater auf den etwas einfallslosen Namen Blacky.

Als es mich zum Wintersemester 1990/91 ins schöne Tübingen zog, blieb Blacky bei meinen Eltern zurück und ich war für kurze Zeit katzenlos. Vor den Fenstern meiner Studentenbude stand ein Baugerüst, das von einer Katze aus der Nachbarschaft intensiv als Zugang zu meiner Wohnung genutzt wurde. Während sich andere Leute vielleicht über einen solch ungebetenen Gast eher geärgert hätten, fand ich diese spontanen Besuche immer sehr schön. Es dauerte nicht lange und in mir reifte der Plan, mir wieder eine Katze zuzulegen. Ich besuchte also das Tübinger Tierheim und entschied mich dort recht schnell für einen Kater namens Fetz, aber es kam dann doch anders. Als ich nämlich nierderkniete, um die Katzen, die um mich herumstolzierten, zu streicheln, kletterte plötzlich ein brauner Tiger auf mir herum und schnurrte, was das Zeug hielt. “Du bist nicht hier, um dir eine Katze auszusuchen, sondern dich hat soeben eine Katze ausgesucht”, dachte ich so bei mir und entschied mich spontan, Kiery, so der Name der Schmusekatze, mitzunehmen.

Kiery kam ursprünglich aus Ulm und wurde nach einem Umzug ihres ehemaligen Halters im Tierheim abgegeben, da er das Tier in seiner neuen Wohnung nicht mehr halten konnte. Sie war unheimlich verschmmust und auf Menschen fixiert und konnte mit einigen Eigenheiten aufwarten. Andere Katzen hasste sie wie die Pest! Sah sie eine Artgenossin vor dem Fenster, rastete sie schier aus. Zwar konnte Kiery nicht miauen, sondern nur kläglich quietschen, aber Knurren, Fauchen und Speien funktionierten einwandfrei. Zwischenkatzliche Begegnungen ausserhalb der Wohnung verliefen oft blutig. Das Mädel war ein ziemlicher Raufbold.
Gesundheitlich hatte die Mietze ein paar kleinere Macken, die sie aber nicht daran hinderten, etwa 18 oder 19 Jahre alt zu werden. Neben einer Geschwulst an einem Gesäuge hatte sie ihr Leben lang sehr erschreckende Erstickungsanfälle, die wohl damit zusammenhingen, dass es ihr nicht gelang, Gewölle normal hochzuwürgen. So manches Mal dachte ich, dass nun ihr letztes Stündlein geschlagen hätte. Ausserdem kratzte sie sich manchmal so heftig, dass sie sich dabei selbst verletzte oder Wunden von einem vorangegangenen Kampf wieder aufriss. Fast täglich konnte ich verschorfte Fellreste vom Teppich klauben.
Fressen war auch noch ein Kapitel für sich. Kiery konnte volle Futternäpfe nicht handhaben. Sah sie einen solchen vor sich, fraß sie diesen ohne Pause komplett leer, was dazu führte, dass sie das Futter binnen kürzester Zeit wieder erbrach und erneut fraß. Diesem Verhalten konnte man nur entgegenwirken, indem man die Katze löffelweise mit halbstündigen Pausen fütterte. Das war allerdings nicht möglich, als sie als Freigänger auf die Jagd ging und uns nachts bis zu sechs Mäuse, zum Teil halb verdaut, vor die Balkontür legte. Vor der Arbeit durfte ich dann erst einmal Kadaver mit dem Kehrblech entsorgen. Das war oftmals nicht sehr appetitlich, denn aufgeschlitzte Mäuse verstömen keinen besonders angenehmen Duft.
Nach einigen Jahren katzenloser Zeit und reiflicher Überlegung haben Bille und ich uns nun vor ein paar Wochen dazu durchgerungen, eine Katze in die neu bezogene Wohnung zu holen. Also machten wir uns am vorletzten Samstag auf die Socken und besuchten das Tierheim in Stuttgart Botnang. Eigentlich wollten wir erst einmal die Lage sondieren und uns noch gar nicht auf ein bestimmtes Tier festlegen. Im Katzenhaus ließ Bille dann eine kleine Bombe platzen, da sie der zuständigen Pflegerin gegenüber verlauten ließ, dass wir auch ein Pärchen nehmen würden. Abgesprochen war das zwar nicht, aber grundsätzlich fand die Idee meine Zustimmung. Uns wurde ein wohnungstaugliches Paar (Mutter und Sohn) gezeigt, das sich uns gegenüber allerdings ziemlich scheu verhielt und sich nach einer kurzen Zeit in die hintersten Winkel des Raumes verdrückte. Ok, die beiden waren recht niedlich, aber vielleicht gab es ja noch Alternativen.
In einem anderen Raum gab es zwei weiße Tigerkatzen namens Tanja und Thea, die uns als Einzelgänger und reine Wohnungskatzen vorgestellt wurden. Sie stammten aus Heilbronn und waren Animal Hoarding Opfer – 27 Katzen in einer 30 m² Wohnung! Bille schaute sich Thea genauer an, während ich mich näher mit Tanja beschäftigte. Das führte dazu, dass bei der endgültigen Auswahl ein Patt entand, weil wir jeweils die Katze favorisierten, mit der wir uns intensiv beschäftigt hatten. Als wir die Pflegerin danach fragten, ob wir vielleicht beide Katzen nehmen könnten, bekamen wir die Antwort, dass das bei Einzelgängern nicht zu empfehlen sei und nicht gut gehen würde. Einen kleinen Wink mit dem Zaunpfahl bekamen wir durch den Hinweis, dass wir Tanja den größeren Gefallen tun würden, wenn wir sie aus dem Heim herausholten. Damit war die Sache ‘geschwätzt’: Tanja war die Katze unserer Wahl. Wir füllten also die sogenannte Selbstauskunft für das Tierheim aus und uns wurde die vorherige Kontrolle unserer Wohnverhältnisse durch den Tierschutzverein angekündigt. Noch am selben Nachmittag fanden wir uns im ‘Fressnapf‘ wieder und erstellten eine Wunschliste mit all den Dingen, mit denen wir unsere neue Mitbewohnerin beglücken wollten.

Am nächsten Tag saßen wir gerade beim Frühstück zusammen als mein Handy klingelte. Die Katzenpflegerin aus dem Tierheim war am anderen Ende der Leitung und druckste etwas verlegen herum, dass es ihr sehr leid täte, aber sie könne uns die Tanja leider nicht einzeln abgeben. Es hätte sich herausgestellt, dass sie wohl sehr eng mit einer anderen Katze aus dem o.g. Animal Hoarding Fall verbandelt sei und daher besser nicht allein vermittelt werden soll. Wir hätten aber immerhin die Möglichkeit, die am Vortag angesehene Thea einzeln zu bekommen. Nach kurzer Rücksprache beschlossen wir, Tanjas neue Freundin genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir fuhren also noch einmal gemeinsam mit meiner Tochter nach Botnang und wurden Tabea vorgestellt; einer zierlichen, schwarzen Katze mit einem dezenten weißen Kragen. Friedlich lagen die beiden Freundinnen zusammen in einer Stahlbox und schienen sich tatsächlich hervorragend zu verstehen. Die Entscheidung fiel sehr schnell: Tanja (zu diesem Zeitpunkt bereits in Matsuko* umgetauft) und Tabea durften gemeinsam bei uns einziehen.

Natürlich waren Bille und ich sehr aufgeregt und voller Vorfreude. Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass mich Bille am Montag im Büro anrief und wir uns nach der Arbeit beim ‘Fressnapf’ verabredeten, um unseren Wunschzettel abzuhaken. So kam es, dass wir den Laden mit einem großen Kratzbaum, zwei Katzenklos mit Deckel, Katzenstreu, Näpfen, zwei Transportboxen, Futter, Siebschaufeln, Kuscheldecken, Kratzbrettern und einer Bürste verließen. Wie es der Zufall so wollte, erreichte mich die ‘Kontrolleurin’ des Tierschutzvereins genau zu dem Zeitpunkt, als ich beim ‘Fressnapf’ auf den Parkplatz fuhr. Wir verabredeten einen Termin für den nächsten Abend.
Am Dienstagabend bekamen wir dann unseren Kontrollbesuch von einer netten Dame, die mit dem, was sie sah, offensichtlich sehr zufrieden war. Wir besprachen noch kurz die eine oder andere Sache (z.B. die Absicherung des Balkons) und bekamen dann endgültig ‘grünes Licht’ für die Katzen. Natürlich fiel uns ein großer Stein vom Herzen, allerdings hatte ich keine Sekunde daran gezweifelt, dass es klappen würde. Als Abholtermin wurde der Donnerstag vereinbart.
Am späten Donnerstagnachmittag trafen Bille und ich uns nach der Arbeit in Botnang. Bille war mit dem Auto schon zeitig da, während ich mich mit dem Moped mit ach und krach durch den Stuttgarter Feierabendverkehr gequält hatte. Nach der Erledigung aller Formalitäten konnten wir endlich unsere Katzen im Empfang nehmen und fuhren im Konvoi nach Hause. Dort angekommen, verfrachteten wir die beiden Transportboxen ins Badezimmer, damit unsere beiden neuen Mitbewohnerinnen auf jeden Fall gleich von Anfang an lernten, wo sich “für kleine Königstiger” befindet.
Auf das Kommando “Lasst die Löwen los!” wurden die Boxen geöffnet und dann geschah erst einmal gar nichts. Natürlich waren die Tiere durch die Fahrt und die neue Umgebung enorm gestresst und scheu. Kein Wunder also, dass es einige Minuten dauerte bis sich Matsuko mit dicht an den Boden gepresstem Bauch dazu entschloss, ihre Kiste zu verlassen. Etwas später folgte dann Tabea in ähnlicher Körperhaltung. Jedes noch so kleine ungewohnte Geräusch wurde mit Flucht quittiert. Nach einer gewissen Zeit im Bad fand Matsuko dann den Weg unter das Bett im Schlafzimmer während sich Tabea hinter einem Putzeimer unter einem Lappen versteckte. An diesem Zustand sollte sich dann auch bis zum Einbruch der Nacht nicht mehr viel ändern.
Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war dann … äh … spannend. Sobald sie uns schlafend wähnten, machten sich die beiden Stubentiger vorsichtig auf Achse und erkundeten die ihnen frei zugänglichen Räume der Wohnung (sowohl Billes als auch mein Zimmer sind ohne Aufsicht tabu). In der Dunkelheit gab es ein ziemliches Hin und Her und sobald auch nur irgendwo ein seltsames Geräusch ertönte, stürmten die Mädels wieder unter das Bett. Gegen 01:40 Uhr wurde das Katzenklo eingeweiht, was Bille und mich schlaftrunken aus dem Bett trieb. Besonders viel Schlaf bekamen wir Menschen in dieser Nacht jedenfalls nicht.
Am nächsten Morgen – Bille war bereits auf dem Weg zur Arbeit – stand ich völlig übernächtigt auf und zählte zur Sicherheit die Katzen nach. Matsuko war unter dem Bett: Eine Katze! Bei dieser Zahl blieb es in der nächsten halben Stunde auch, denn Tabea war verschwunden! Ich durchkämmte die Wohnung fünfmal ohne Erfolg bis ich irgendwann auf die Idee kam, Billes Bücherregale mit einer Taschenlampe zu durchleuchten. Siehe da: Tabea hatte sich hinter diversen Romanen von Wolfgang Hohlbein verschanzt und machte keine Anstalten, dieses Versteck auch wieder zu verlassen. Um die Situation ein wenig unter Kontrolle zu haben, reichte ich für diesen Tag sehr kurzfristig Urlaub ein, den ich Gott sei Dank auch genehmigt bekam. Nach ca. sechs bis acht Stunden verließ Tabea dann endlich ihre Festung und versteckte sich wieder unter dem Bett (Hurra! 8/).
Am Samstag taute dann Matsuko allmählich auf und ließ sich binnen 15-30 Sekunden zum Schmusen unter dem Bett hervorlocken. Mit weiteren 10-15 Minuten Zeit- und Lockaufwand ließ sie sich sogar bis zur Wohnzimmertür leiten, allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem irgendwo im Haus eine Tür ins Schloss fiel oder ein Rolladen bollerte. Dann war wieder das Bettversteck der sicherste Aufenthaltsort.

Bille und ich fuhren an diesem Tag zum “Kölle Zoo” in Stuttgart-Zuffenhausen, weil wir noch den Balkon absichern wollten. Ich hatte mich vorab im Internet informiert und eine Lösung mit Mauerklemmen, Teleskopstangen und einem Netz ausgespäht. Natürlich blieb es nicht dabei und wir packten noch einen speziellen geruchsfreien Mülleimer für Katzendreck (ähnlich einem Windeleimer) obendrauf. In den nächsten Stunden waren wir dann in der brütenden Sonne damit beschäftigt, unseren Balkon zu “vernetzen” (BTW eine Schei**-Arbeit). Am Abend durften die Katzen dann erstmals an die frische Luft, wobei sich zu unserer Verwunderung Tabea durch besonderen Mut hervortat. Diese Entwicklung setzte sich am Sonntag noch weiter fort: Die anfangs superscheue Tabea wurde immer zutraulicher und frecher, während sich Matsuko zeitweise noch sehr ängstlich verhält. Ich denke aber, dass es sich nur noch um eine Sache von ein paar Tagen handeln dürfte, bis sich die beiden richtig wohl bei uns fühlen. Dafür gibt es viele positive Zeichen: Die Mädels putzen sich intensiv, spielen, schmusen, fressen ordentlich und sind stubenrein.

*der Name stammt aus dem japanischen Film “Memories of Matsuko“. Tanja konnten wir dem armen Tier wegen Tanja Gönner beim besten Willen nicht antun.
Landtagswahlen in RP und Ba Wü
Sonntag, 27. März 2011, 10:46 Uhr
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Was immer Ihr auch wählen mögt, die Hauptsache ist, dass Ihr wählen geht!
Nichtwähler haben kleine Pimmel!
Der Semi-Cineast am Limit
Hätte ich im Augenblick keine Ohrenschmerzen, würde mir wahrscheinlich ein wenig mehr Text aus den Fingern in die Tastatur rinnen. So aber bleibt es bei ein paar kurzen Sätzen zur Jahreswechsel-Filmsession in RV.
Mi. aus MA hat sich mit einem köstlichen Chili einen weiteren Michelin-Stern von mir verdient, Ma. aus ES bekommt eine goldene Himbeere für den wahnsinnig ööööööden “Limit” und IMHO hat sich R. aus RV mit “Mary & Max” den großen Jahreswechsel-Filmsession-Zuschauerpreis für den besten (mir noch nicht bekannten) Film verdient.
Freitag (31.12.2010)
Der große Japaner – Dainipponjin (Japan 2007, O: Dainipponjin, R: Hitoshi Matsumoto)
South Park: Crème Fraiche (USA 2010, O: South Park: Crème Fraiche, R: Trey Parker, Matt Stone)
Entweder Broder – Die Deutschland-Safari – Teil 1 (Deutschland 2010, O: Entweder Broder – Die Deutschland-Safari, R: ?)
Nothing Personal (Irland, Niederlande 2009, O: Nothing Personal, R: Urszula Antoniak)
South Park: You Have 0 Friends (USA 2010, O: South Park: You Have 0 Friends, R: Trey Parker, Matt Stone)
A Film With Me In It (Irland 2008, O: A Film With Me In It, R: Ian Fitzgibbon)
Telefon (USA 1977, O: Telefon, R: Don Siegel)
Samstag (01.01.2011)
Limit (Brasilien 1931, O: Limite, R: Mario Peixoto)
Yatterman (Japan 2009, O: Yattāman, R: Takashi Miike)
He Dies At The End (Irland 2008, O: He Dies At The End, R: Damien McCarthy)
An Education (Großbritannien 2009, O: An Education, R: Lone Scherfig)
Die fliegende Guillotine (Hongkong 1975, O: Xue Di Zi, R: Hoh Mung-Wa)
Sonntag (02.01.2011)
Surrogates – Mein zweites Ich (USA 2009, O: Surrogates, R: Jonathan Mostow)
Time of the Gypsies (Jugoslawien 1988, O: Dom za vešanje, R: Emir Kusturica)
Four Lions (Großbritannien 2010, O: Four Lions, R: Christopher Morris)
Alice im Wunderland (USA 2010, O: Alice in Wonderland, R: Tim Burton)
Tücken des Gesprächs (Tschechoslowakei 1982, O: Možnosti dialogu, R: Jan Švankmajer)
Das kleine Fressen (Tschechoslowakei 1992, O: Jídlo, R: Jan Švankmajer)
Montag (03.01.2011)
Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet? (Australien 2009, O: Mary & Max, R: Adam Elliot)
Tödliches Kommando – The Hurt Locker (USA 2008, O: The Hurt Locker, R: Kathryn Bigelow)
Entweder Broder – Die Deutschland-Safari – Teil 2 (Deutschland 2010, O: Entweder Broder – Die Deutschland-Safari, R: ?)
Frau im Mond (Deutschland 1929, O: Frau im Mond, R: Fritz Lang)
Sparrow (China, Hongkong 2008, O: Man jeuk, R: Johnnie To)
Aus der Versenkung
In den letzten Tagen hatte ich mein Blog prophylaktisch vom Netz genommen, da mir absolut nicht klar war, wie ich ab dem 01.01.2011 die Vorgaben der Novellierung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages (JMStV) technisch hätte umsetzen sollen.
Heute hat nun der Landtag von Nordrhein-Westfalen durch dem ganzen Unfug einen Strich durch die Rechnung gemacht und den Staatsvertrag abgelehnt. Das blöde Ding ist also vorerst vom Tisch und ich kann meinen kleinen und bescheidenen Laden wieder aufmachen … jedenfalls bis sich die Herrschaften Politiker einen neuen Schwachsinn ausdenken.
Aus die Maus!
Mittwoch, 1. Dezember 2010, 20:20 Uhr
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Ich werde mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit mein Blog in den nächsten Tagen vom Netz nehmen. Der Grund dafür lässt sich in diesem Artikel bei heise.de nachlesen.
Wenn es nach unseren (Internet ausdruckenden) Gesetzgebern geht, muss ich mein Blog “auf jugendgefährdende Inhalte hin überprüfen, klassifizieren und Maßnahmen zum Schutz der Jugend vor diesen Inhalten treffen”. Ich würde mit Sicherheit (freiwillig!) eine 18er-Freigabe vergeben – Tue ich das nicht, habe ich früher oder später mit Sicherheit einen windigen Profi-Abmahner im Genick, weil ich in meinem Blog ja schon mal den einen oder anderen FSK18-Streifen erwähnt oder gar besprochen habe. Solche Leute werden schon Mittel und Wege finden, wie sie die entsprechenden Rechtslücken ausnützen und juristisch unbeleckten Bloggern oder Web-Site-Betreibern die Kohle aus den Taschen abmahnen können.
Natürlich kann ich das Blog entsprechend kennzeichnen und technisch irgendeinen Jugendschutz vorschalten, aber habe ich wirklich Bock auf so eine Scheiße? Nein, nein und nochmals nein!
Danke, Deutschland!
Der Rest vom FFFest
Gestern Abend ging das 24. Fantasy Filmfest in Stuttgart zu Ende. Es ist also an der Zeit, dass ich mir die letzten Kurzkritiken aus den Rippen schneide und ein paar finale Gedanken zum diesjährigen FFF loswerde.
“Tetsuo: The Bullet Man” (Dienstag, 07.09.2010, 17:00 Uhr): Ich habe insgesamt sieben Filme von Shinya Tsukamoto in meiner DVD-Sammlung, darunter auch “Tetsuo: The Iron Man“. Es kann also niemand sagen, ich sei nicht vorgewarnt gewesen. Um es kurz zu machen: Tsukamoto fordert sein Publikum mit einer abgedrehten Story, wilden Schnitten, schrillen Geräuschen und monochromen Bildern heraus – Hm, also eigentlich alles wie bei “Tetsuo: The Iron Man”, nur technisch etwas perfekter umgesetzt. Hier handelt es sich schon eher um anarchische Filmkunst als um (sperrige) Kinounterhaltung. Der durchschnittliche Zuschauer würde wahrscheinlich nach fünf Minuten den Saal verlassen und sein Geld zurückverlangen. Ein paar abgebrühte FFF-Fans (und offensichtliche Tsukamoto-Kenner), die in der Reihe vor mir nach der Vorstellung über den Streifen diskutierten, brachten meine Meinung sehr genau auf dem Punkt: “Nichts Neues!” (5 von 10 Punkten)
“Dog Pound” (Mittwoch, 08.09.2010, 17:00 Uhr): Und schon wieder ein Film, bei dem ich das Gefühl hatte, dass ich das Gezeigte schon in diversen andereren Filmen gesehen hätte. Doch halt! “Dog Pound” hat mich trotzdem nicht gelangweilt, sondern hielt mich über die gesamte Laufzeit bei der Stange. Ich grübelte eine Weile darüber nach, woran das wohl gelegen haben könnte. Letztendlich ist es den durch die Bank weg guten schauspielerischen Leistungen der meist jungen Akteure zu verdanken, dass dieses Knastdrama trotz der 08/15-Handlung noch ganz gut funtioniert. (7 von 10 Punkten)
“Outrage” (Mittwoch, 08.09.2010, 19:15 Uhr): So, jetzt habe ich den neuen Film von Takeshi Kitano also doch noch gesehen. Ich stand gestern vor der Wahl, die Wartezeit zwischen “Dog Pound” und “Rubber” in der Stuttgarter Innenstadt zu verbringen oder mir diese durch einen weiteren Kinobesuch zu verkürzen. Ich entschied mich für die zweite Möglichkeit, weil ich keine Lust hatte, stundenlang ziellos durch die City zu latschen. Und so wurde mir statt eines Stadtbummels ein unterhalsames Yakuza-Intrigenspiel geboten, in dem Fäuste, Pistolen und Messer äußerst locker saßen. (8 von 10 Punkten)
“Rubber” (Mittwoch, 08.09.2010, 21:30 Uhr): Bekam ich im letzten Jahr in der Closing Night des FFF noch drei Trash-Filme für eine Kinokarte geboten, so war es in diesem Jahr nur einer. Diesmal wurde aber ein wirklich kurzweiliger Edel-Trash-Streifen gezeigt, der im wahrsten Sinne des Wortes abgefahren war: Die Geschichte eines verliebten Autoreifens, der mit Hilfe übernatürlicher Kräfte Dinge (und Lebewesen) zum Explodieren bringen kann. Und da soetwas in Wirklichkeit höchstwahrscheinlich nicht möglich ist, wird der Zuschauer auch immer wieder mit der Nase darauf gestoßen, dass es sich nur um einen Film handelt. Schwachsinn auf sehr hohem Niveau. Schön, dass arte France an dieser Produktion beteiligt war, denn so bleibt zu hoffen, dass “Rubber” dort früher oder später im Programm auftauchen wird – Mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit in der Trash-Reihe. (8 von 10 Punkten)
Zum guten Schluss: Insgesamt habe ich in acht Tagen neunzehn Kinovorstellungen besucht und bis auf Hideo Nakatas “Chatroom” hielten sich die Enttäuschungen in diesem Jahr ziemlich in Grenzen. Meine persönlichen Highlights waren “Four Lions“ (bekam in Stuttgart übrigens den “Fresh Blood Publikumspreis“), “Symbol” und “Metropia“. Mit Daniel Stamm (”The Last Exorcism” und Adam Green (”Hatchet 2“) bekam ich zwei sehr sympathische Regisseure live zu sehen. 2010 war unterm Strich ein gutes FFF-Jahr. Im nächsten Jahr bin ich mit Sicherheit wieder dabei.