Mein Jahresrückschlag
Die letzten Tage des Jahres 2003 scheinen schnell und unerbittlich wie eine Lunte abzubrennen. Während ein Großteil der Meute scharrenden Hufes auf die alljährliche Verteilung von Alkohol und Feuerwerkskörpern wartet und sich eine kleine Minderheit der Bevölkerung mit Schlaftabletten und Rasierklingen eindeckt, überlege ich, welche Eindrücke, Erinnerungen und Erfahrungen ich aus 2003 destillieren kann.
Fernsehen: Ich habe es in diesem Jahr geschafft, mir das TV-Glotzen weitestgehend abzugewöhnen. Während mir das Privatfernsehen mit seinen niveaulosen Talkshows, seinem peinlichen Trend zum Retortenstar , den permanenten Werbeblöcken und zerschnippelten Kinofilmen schon länger auf den Sack ging und mir deshalb nicht mehr vor die Netzhaut kam, haben sich immerhin arte und Phoenix in diesem Jahr noch eine Weile halten können. Letztendlich schaue ich selbst bei diesen Sendern nicht mehr besonders oft rein. Ansonsten bin ich inzwischen mein eigener Programmdirektor: TV sucks – DVD rules!
Gravitation: Ich stehe immer noch mit beiden Beinen fest auf der Erde und habe mich auch in diesem Jahr keiner Sekte oder Partei angeschlossen.
Weltgeschehen: Irgendwas war in diesem Jahr im Bush. Was war das bloß? Hirn kann es nicht gewesen sein… Gab es sonst noch etwas Herausragendes? Im Grunde war es doch dieselbe Scheiße wie immer, nur in neuen Variationen. Das Ende ist nah!
Körper: 15kg abgenommen und erst 5kg per Jojo-Effekt wieder draufgefressen. Die Hosen passen wieder und mein Gürtel hat eine Aufgabe. Dazu kommt, dass ich das Rauchen auch nach fast zwei Jahren nicht wieder angefangen habe. In dieser Sache würde ich das Jahr wirklich als erfolgreich bezeichnen. Das Haar wurde ein wenig dünner, was bei meinem geschorenen Schädel sowieso nicht auffällt und außerdem habe ich mir in der Kantine am ‘Schwäbischen Leibgericht’ ein Stück Backenzahn ausgebissen. Ansonsten hält sich der körperliche Verfall noch in Grenzen und ich sehe immer noch etwa zehn Jahre jünger aus als ich in Wirklichkeit bin – toi toi toi!
Konsum: Ich bin ein wenig vergrätzt, dass sich weder Ih-Bäy noch dieser Amazonas-Laden die Mühe gemacht haben, mich auf ihren Homepages als Kunden des Jahres zu loben und zu preisen. Auch der Autoverkäufer, der mir bisher jedes Jahr zu Weihnachten eine Karte geschickt hat und bei dem ich im Januar inzwischen den zweiten Wagen gekauft habe, hat bisher nichts von sich hören lassen. Solche Dinge stimmen mich sehr traurig und ich habe beschlossen, im nächsten Jahr kein Geld mehr auszugeben und zu schmollen bis sich die genannten Bösewichter offiziell bei mir entschuldigt haben.
Sex: Irgendein anonymer Nasenflötist verkündete mir kürzlich ungefragt und stolz via ICQ, das er/sie/es mein Foto auf seine Web Site hochgeladen hätte. Sofern sich nun irgendjemand darauf einen runterholt, könnte man das als Sex bezeichnen. Ich wünsche erstaunt “Viel Vergnügen”.
Sport: Wahrscheinlich die Kurzform von ‘Support’. Habe ich auch in diesem Jahr nicht in Anspruch genommen.
FAZIT
2003 war ein Wischiwaschi-Jahr. Persönliche Highlights und Tiefschläge hielten sich die Waage. Meinen 36 . Silburtstag werde ich sowohl ohne Böller als auch ohne Rasierklingen feiern können. In diesem Sinne…
>Guten Rutsch!< (und wenn's auch nur meinen Buckel runter ist)
Squalus
Bier mit Schweinepest
Proberaumfest bei “Schweinepest” in Reutlingen. In den letzten Jahren das ultimative gesellschaftliche Ereignis am Jahresende. Lockeres Gewusel der unterschiedlichsten Gestalten, Gespräche mit Leuten, die man schon lange nicht mehr gesehen hat, und offene Jam Session. In diesem Jahr war es leider ein wenig anders – nicht schlecht, aber anders.
Es gab ein Art Generationsbruch unter den Gästen. Es bildeten sich zwei Grüppchen. Auf der einen Seite die alten Säcke jenseits der 30 oder 40 und auf der anderen Seite die jungen Hüpfer um die 20. So zog sich trotz des friedlichen Nebeneinanders eine Art unsichtbarer Graben durch die heilige Halle – man blieb jeweils unter sich. Was jedoch noch schwerer wog: Bei der Beschallung der Örtlichkeit hatten die Küken den CD-Player fest in ihrer Hand. Keine Ahnung, was da genau lief, aber es schrammte schon ein wenig an meinem Geschmack vorbei.
Doch es kam leider noch ein wenig schlimmer. In diesem Jahr entfiel die offene Jam Session! ARGHL!!! Musiker waren eigentlich genug da, aber irgendwie hatte keiner so richtig Bock, ein Instrument in die Hand zu nehmen und loszudüdeln. So rettete ich mir den Abend, indem ich tiefschürfende Gespräche mit O. führte, den ich immerhin auch schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen habe.
Den gestern anwesenden Musikern – und das waren nicht nur “Schweinepester” – möchte ich einfach mal folgende Frage vor die Füße werfen: “Habt ihr alle schon die Gicht in den Klauen, dass ihr eure Instrumente bei einer solchen Gelegenheit nicht mehr anrührt?”
Ansonsten war aber alles nett, das Essen war gut und unter dem Strich hat es Spaß gemacht. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Jungs und Mädels bis zum nächsten Proberaumfest brav ihre Vitaminpräparate und Knoblauchkapseln einnehmen, damit es im nächsten Jahr auch wieder richtig geile Livemucke geben wird.
Bis denne…
Squalus
Diary of a cereal killer
Nachdem ich vorhin, passend zur Überschrift, einen riesigen Pott mit ‘Honey Wheat’ in Richtung Verdauungstrakt geschickt habe, fühle ich mich gestärkt genug, um den ersten Weihnachtsfeiertag 2003 an mir vorbeirauschen zu lassen.
Da ich ein Mensch bin, der seine Meinung auch einmal ändern kann, wenn es opportun erscheint, schleudere ich euch heute “Fröhliche Weihnachten” entgegen. Nicht, dass ich mir nun ein kugel- und kerzengeschmücktes Nadelgehölz in die Bude stelle, mir Knabenchöre anhöre und drei Tage hintereinander Gans in verschiedenen Varianten reinpfeife. Nein, soweit wird es nicht kommen. Dieses pervertierte Saisonritual, dem in einem lemmingartigen Gruppenzwang gefrönt wird, ist nach wie vor nichts für mich.
ABER…
…so schlecht war Heiligabend eigentlich auch nicht, denn ich war beim ‘Volk’. Das ‘Volk’ ist eigentlich auch ein Weihnachtsverneiner, kam aber trotzdem auf die feierliche Idee, ein Käsefondue auf die Beine zu stellen. Da ich gutem Essen gegenüber immer sehr aufgeschlossen bin, nahm ich also die knapp 70 km Fahrerei auf mich und wurde nicht enttäuscht. Auf der Fahrt brachte ich mich mit den ‘Dead Kennedys’. die aus den Lautsprechern dröhnten, in die richtige Stimmung. Meine gute Laune steigerte ich fast in unerträgliche Höhen, als ich die freie Autobahn sah. Bis auf einige Polizei- und Krankenwagen war kaum jemand unterwegs und selbst in der Böblinger Ecke versuchte mich niemand zu schneiden oder zu bedrängen. Selbst der alte Sack, der kurz vor Ende der Fahrt in seinem Daimler mit 60 km/h im Überholverbot auf der Landstraße vor mir herschlich, konnte meine gute Laune nicht nach unten drücken.
Endlich beim ‘Volk’ angekommen, gab es dann gleich auch Futter, für das ich ihm an dieser Stelle Lob und Anerkennung aussprechen möchte. Kochen kann er ja, aber beim ‘Simpsons Road Rage’ habe ich ihn anschließend dermaßen versägt, dass er wahrscheinlich in dieser Nacht vor Kummer kein Auge zutun konnte. Nach “Mel Brooks’ verrückter Geschichte der Welt” und der darauf folgenden Erkenntnis, dass solch ein Klamauk heutzutage nicht mehr gedreht wird, machte ich mich wieder auf den Heimweg.
Nach der Fahrerei war ich wieder so wach, dass ich mir noch einen schönen Weihnachtsfilm zum Müdewerden anschauen wollte. “Ist das Leben nicht schön?” war schon fast im DVD-Player, als mir ‘Fargo’ mit seinem ganzen Schnee viel passender erschien. Und während Mrs. Lundegaard auf dem Rücksitz der Entführer ihrem sicheren Ende entgegenfuhr, schlief ich friedlich vor der Glotze ein.
Nachtrag: Ich liebe Weihnachten 2003!!! Ich konnte heute sogar ausschlafen. Meine lieben Nachbarn, die es sogar sonntags um 9:00 Uhr schaffen, Nägel in die Wände zu hämmern, waren still. Entweder sind die noch so in ihrer weihnachtlichen Besinnlichkeit verstrickt, dass ihnen der Hammer aus der Hand gefallen ist oder sie haben sich entschlossen, die im Dezember sowieso ansteigende Selbstmordrate durch ihren eigenen bescheidenen Beitrag noch einmal nach oben zu drücken.
So, und jetzt schaue ich ‘Fargo’ zu Ende.
Bis denne…
Squalus
Ho ho ho (Muuuhahahaha)!
Heiligabend? Weihnachten? Fest der Liebe? — Hey, ich bin konfessionslos, glaube nicht an den Weihnachtsmann und Konsum ist für mich nicht saisonabhängig. Also, was soll ich heute feiern?
- Fünf Tage am Stück frei!
- Der Kühlschrank ist ausreichend gefüllt
- Relaunch meiner Web Site
Während ihr also Lametta an eure Tannen schmeißt (Schwachsinn), die Bescherung vorbereitet und sich in manchen Haushalten so langsam aber sicher der alljährliche Friede-Freude-Eierkuchen mit anschließendem Klimax im Familienstreit ankündigt, werde ich hier still und gemütlich an dieser Seite basteln.
Es wird zugegebenermaßen eine einsame Feier, denn schließlich ist niemand eingeladen und interessieren dürfte diese Seite auch keine Sau. Getrieben von ein paar Ideen, Langeweile und dem Bedürfnis, meine Gedanken nach außen zu bringen, lege ich also einfach los.
Zum Thema ‘Hai’ wird es hier nichts mehr geben, da ich das Hobby an den Nagel gehängt habe. Ich erkläre das ‘Haifischbecken’ hiermit offiziell für tot und begraben. Was aber jetzt nicht heißen soll, dass irgendjemand meine Domain sharkpool.de kaufen darf. Diese Seite wird weiterhin ein Haifischbecken bleiben! Allerdings im übertragenen Sinne.
Das Konzept von ‘SQUALUS’ ist bisher nur grob umrissen. So wird sich an den Inhalten und am Design wahrscheinlich hie und da noch einiges verändern. Zu erwarten ist, dass ich mich hier als bekennender Misanthrop von Zeit zu Zeit einfach auskotzen werde. Außerdem lasse ich hier künftig raus, was mir persönlich als wichtig genug erscheint.
Das ist meine Baustelle! Wem’s nicht passt, der kann ja die Tele-Schlaffis oder ähnliche sinnentleerte Sachen ansurfen. A propos ’sinnentleert’: Ich erhebe hier nicht den Anspruch, die schönste, beste oder interessanteste Seite auf die Beine gestellt zu haben. Bis zu einem gewissen Maße bin ich an Kritik und Austausch interessiert. Sollte sich also der eine oder andere angesprochen fühlen, so kann er mir gern eine Mail [Anm. Squalus: Nicht mehr gültig! Ggf. Kommentar im Blog hinterlassen.] zukommen lassen. Wer nur rumprollen möchte, wird schon – Mail Washer sei Dank – auf dem Server ausgesiebt.
So wünsche ich niemandem “schöne Feiertage” oder ähnliches, da ich diese Phrasen für verlogen halte. Denken wir auch mal an all jene, denen dieses ganze Getue um Weihnachten extrem auf die Stimmung schlägt.
Bleiben wir also bei: Macht’s gut, bleibt sauber, streitet euch nicht und bringt die freien Tage friedlich rum!
Bis denne…
Squalus