Stiggi, Maggus & Squalus
Mittwoch, 30. Januar 2008, 18:51 Uhr
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Allgemein
Der Stiggi, der Maggus und ich befinden uns augenblicklich in einem Zustand heftigster Vorfreude. Nachdem sich die Jungs von „Eläkeläiset“ im letzten Jahr eine Auszeit genehmigt haben, gehen sie 2008 endlich wieder auf Tour. Heute hat Stiggi die heiß erwarteten Eintrittskarten an die Humppa-Troika verteilt.

Service totally fucked
Nachdem meine Problemchen und Probleme mit der Call-Qaida immer weiter abnehmen (die Einträge in den Robinson-Listen scheinen langsam etwas zu bewirken), hat mir nun scheinbar das Brief und Paket zustellende Gewerbe den Krieg erklärt. Am vergangenen Samstag litt mein zuständiger Briefzusteller wohl an einer Treppenallergie, was zur Folge hatte, dass ich zwei Tage länger auf meine Special Edition von „Family Guy: Blue Harvest (A New Hope Episode IV)“ warten und mir gestern ein ausgewachsenes Warteschlangen-Drama auf der Post antun musste.
Als ich dann endlich mit meiner DVD-Box nach Hause kam, lauerte in meinem Briefkasten bereits das nächste Unglück. Am 19.01.2008 hatte ich nämlich bei einem namhaften Versender eine Vorbestellung abgesetzt. Nachdem uns M. aus Mannheim auf der Silvester-Filmsession mit der ersten DVD von „Elfen Lied“ (ich bevorzuge „Elfenlied“) angefixt hatte, wollte ich nämlich unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgeht. Da traf es sich ganz gut, dass am 28.01.2008 eine neue Box („Elfenlied“ – Slimline Edition, 4 DVDs) mit der kompletten Serie erscheinen sollte. Der Haken an der Sache: Die Box hat keine Jugendfreigabe gemäß Â§ 14 JuSchG, was zur Folge hat, dass der Versand durch strenge Auflagen reglementiert ist – Beim besagten Online-Händler läuft diese Sache unter “Spezialversand für Artikel ohne Jugendfreigabe”, was sich dieser auch noch zusätzlich entgelten lässt. Ich hatte bereits in der Vergangenheit eine merkwürdige Erfahrung mit diesem Spezialversand, wagte mich aber trotzdem beherzt an die Bestellung von „Elfenlied“.
Da ich gestern arbeitsbedingt nicht zu Hause war, konnte ich die Lieferung nicht persönlich in Empfang nehmen und aufgrund der strengen Auflagen durfte der Kurier das Päckchen auch nicht in der Nachbarschaft abliefern. Das hatte zur Folge, dass ich nur eine Benachrichtigung in meinem Briefkasten vorfand. Immerhin konnte ich eine Hotline anrufen und ein Zeitfenster für einen weiteren Zustellversuch vereinbaren. Heute zwischen 17:00 und 22:00 Uhr passte es mir ganz gut, also machte ich diesen Termin mit dem Versandunternehmen aus.
Ich hatte mich auf eine gewisse Wartezeit eingestellt, aber gegen 19:45 Uhr wurde ich dann doch ein wenig ungeduldig und ich überprüfte aus reiner Neugier den Status der Sendung auf der Web Site des Päckchenschubsers. Dort las ich erstaunt folgende Zeile:
„29.01.2008 – 19:16 – Stuttgart – Zustellung – Adressfehler: Sendung konnte nicht zugestellt werden“
Äh, da fühlt man sich als Mensch irgendwie verarscht. Nachtblind, oder was???
Hotline angerufen – Freundlich(!) reklamiert (die arme Telefontrulla ist schließlich nicht Schuld) – Morgen darf ich also wieder warten. Immerhin wird der Fahrer dann meine Telefonnummer im System haben – Nur für den Fall, dass er das unsichtbare Haus, in dem ich lebe, schon wieder nicht finden sollte.
„Denial of Service“ live!
Ich saß vorhin im Wohnzimmer, als zwei Etagen weiter unten die Briefkästen klapperten. Da ich in letzter Zeit einige DVDs und CDs bestellt bzw. ersteigert habe, war ich mir relativ sicher, dass auch heute wieder eine kleine Bescherung in meinem Briefkasten auf mich warten würde. Also eilte ich die Treppen hinunter und öffnete gespannt die Klappe zum Glück…
Neben zwei gepolsterten Umschlägen, die CDs von den „Smiths“ enthielten, fiel mir auch noch eine blaue Benachrichtigungskarte der Post entgegen, die mich darüber informierte, dass ich eine Sendung mit einem Nachentgelt von € 5,32 in der Ausgabestelle abholen könne. Dazu kam selbstverständlich noch das übliche Häkchen bei „[X] heute jedoch nicht!“
HÄH??? Hallo, ich war zu Hause und niemand hat auch nur einen Finger auf meinen Klingelknopf gelegt!!! Scheiße! Nur weil mein(e) Postzusteller(in) eine Treppenallergie o.ä. hat, muss ich jetzt zwei Tage länger auf meine Post warten, oder was!?!?! Und dann muss ich am Montag auch noch in die Innenstadt fahren, mir einen Parkplatz suchen und in der Schlange stehen! Ja, vielen Dank! Ich bin gerade angepisst wie sonst was….
[Fünf Minuten später] So, jetzt geht’s mir ein wenig besser – Hotline der Post angerufen, mich beschwert und das Versprechen bekommen, das soetwas künftig nicht mehr vorkommen darf/soll/wird. Normalerweise bin ich kein Denunziant, aber nach dieser faulen Aktion will ich Blut sehen!
Hausmusik – Asozial
Nachdem mich heute eine Mitarbeiterin meiner Hausbank telefonisch aus dem Nachmittagsschlaf gerissen hat und ich daraufhin ein wenig schnippisch geworden bin, schoss mir spontan ein Liedtext durch den Kopf, den ich unbedingt musikalisch verwursten wollte. Also blieb der DVD-Player heute ausnahmsweise kalt und das etwas vernachlässigte Heimstudio wurde aus dem Dornröschenschlaf geholt (warum soll ich der Einzige sein, der dauernd geweckt wird?).
Da ich sowieso nie die Zeit dafür finde, größere Stücke aufzunehmen, hatte ich mir bereits vor einer Weile vorgenommen, eine Reihe von musikalischen Kleinsthäppchen zu fabrizieren und im Blog zu servieren. Das Konzept sieht etwa so aus: Songs unter einer Minute mit beknackten Texten. Heute habe ich nun endlich den Arsch hochbekommen und das erste bekloppte Kleinod fabriziert. Der Text ist selbstironisch gemeint und die Musik wurde nach bestem Wissen und Gewissen hingeschludert. Wem die Aufnahme zu leise ist, dem sei eine Anhebung der Lautstärke empfohlen. Beim nachsten Mal gebe ich mir vielleicht auch ein wenig mehr Mühe mit der Abmischung.
>>>DOWNLOAD „Asozial.MP3“<<<
Doof, aber glücklich!
Manchmal wäre es doch eigentlich gar nicht so schlecht, wenn man einfach seine ganze Bildung und die Erkenntnisse des Lebens über Bord werfen könnte, um sich in zombieartiger Gleichgültigkeit dem steten Fluss der Verdummung hingeben zu können. Aber nein! Wenn man erst einmal ins Grübeln geraten ist, schmerzen einen die Verfehlungen und Irrwege der Menschheit doppelt. 99,9% von euch (also der Menschheit) gehen mir tierisch auf den Sack. Vielleicht sollte ich mir das Skrotum asphaltieren lassen, damit ihr es leichter damit habt.
Bayern will auf typisch bajuwarische Freistaatart Festplatten poppen – Russland markiert den dicken Max! (Nachrichten anschauen hat eigentlich noch nie besonders viel Spaß gemacht!)
„Homo homini lupus“ – Immerhin lässt sich seit der Antike eine gewisse Kontinuität erkennen…
Die Verwirrungen des Zöglings Vollkorn
In meinem Brägen sind wohl vor einigen Jahren ein paar Synapsen falsch verknotet worden, was dazu geführt hat, dass ich seitdem „Duschgel“ denke, wenn ich das Wort „Dschungel“ lese. Unter Zuhilfenahme eines namhaften Bourbons ist es mir nun gelungen, diesen (jedenfalls für mich) amüsanten Gehirndefekt weiter auszubauen. Beim Betrachten einer Packung Vollkornkekse las ich vorhin statt des Wortes „Müsli“ den Namen „Musil“ und war völlig aus dem Häuschen, denn mit dem Namen Musil verbinde ich viel mehr als nur schnöde Literatur. Denn lasse ich meinen Einnerungen freien Lauf, so sehe ich mich an einem sonnigen Spätsommertag im Londoner Hyde Park unter einem Baume liegen, den jungen Törleß in der der Hand („Honi soit qui mal y pense!“), während mir ein schwarzes Eichhörnchen auf den Arm scheißt. Das sind Urlaubserinnerungen, die noch nach Jahren etwas hermachen – Wer braucht da schon einen kitschigen Sonnenuntergang am Meer?
Wer sich nun über diesen völlig zweckfreien Text wundern sollte, der harre gespannt der Dinge, die da noch kommen mögen. Alternativ kann man natürlich auch ein wenig in meinem Archiv stöbern. Denn das ist es doch, was das Web 2.0 ausmacht: Wer seinen geistigen Müll auf die virtuelle Straße kippen will, der kann es auch ohne Scham tun. 😉
In diesem Sinne: Fröhliche Umweltverschmutzung und Prösterchen!
Als Alberich seinen Bart verlor
Als ich noch der Waldbauernbub ein Knabe war, entdeckte ich in der Programmzeitschrift meiner Eltern die Ankündigung eines Films, der sich mit einem interessanten Thema beschäftigte. Soweit ich es noch recht in Erinnerung habe, handelte es sich um einen Spielfilm oder eine fiktive Dokumentation über einen Menschen, der unter dem Tarnkappensyndrom litt. In der Programmankündigung wurde dieses Phänomen etwa so beschrieben: Personen, die unter dem Tarnkappensyndrom leiden, können sich in der Öffentlichkeit bewegen, ohne dass sie von anderen Menschen wahrgenommen werden. Ein Mensch, der einem solchen ‚Tarnkappler‘ begegnet oder sogar mit ihm spricht, kann sich anschließend nicht mehr an das Aussehen seines Gegenübers oder das Gesprächsthema erinnern. Wie schon geschrieben: Das Tarnkappensyndrom war reine Fiktion.
Zwar liegt diese Geschichte mit Sicherheit schon über 25 Jahre zurück und ich habe diesen Film seinerzeit auch gar nicht gesehen, aber die ganze Sache blieb mir auf ewig im Gedächtnis haften. Das Tarnkappensyndrom ließ mich nicht mehr los und von Zeit zu Zeit setzte ich vergeblich eine Suchmaschine auf den Begriff an. Inzwischen gibt es bei Google einen einzigen Treffer, allerdings in einem völlig anderen Kontext. Menschenskind, da hat sich jemand etwas wirklich Faszinierendes ausgedacht. Dumm ist nur, dass seit etwa zwei Wochen tatsächlich Symptome des Tarnkappensyndroms bei mir auftreten.
Zum besseren Verständnis muss hier erwähnt werden, dass ich zu der Sorte Mann gehöre, die im Akt des Rasierens eine völlig sinnlose Tätigkeit sieht. Da säbelt man sich morgens die Stoppeln aus der Fresse, nur um am nächsten Tag von vorn beginnen zu müssen – Sisyphos lässt grüßen! Aus reiner Bequemlichkeit ließ ich mir also in den letzten Jahren einen Vollbart stehen, der von Zeit zu Zeit mal getrimmt wurde und lediglich unregelmäßige Rasuren am Hals erforderte. Pflegeleicht eben! Die Länge des Visagenteppichs würde ich mit 2-3cm als durchschnittlich bezeichnen.
Nun kam ich zwischen Weihnachten und Silvester auf die brilliante Idee, mir die Wolle aus dem Gesicht zu scheren. Nach kurzem Überlegen wurde der Langhaarschneider angeworfen und innerhalb kürzester Zeit strahlte mich ein relativ unbekanntes Gesicht aus dem Spiegel heraus an. Nach all den Jahren der Gesichtshaarkultivierung gab es nur einen einzigen Ausdruck, der meinen ersten Eindruck auf den Punkt brachte: Gewöhnungsbedürftig!
Die ersten Anzeichen, dass ich mit dem Tarnkappensyndrom geschlagen bin, ließen sich am vergangenen Dienstag erkennen. Eine Kollegin, mit der ich schon seit einer Weile zusammen im selben Büro sitze, sprach mich darauf an, dass ich irgendwie anders aussehen würde. Hierzu sei angemerkt, dass sie bereits in der vorangegangenen Woche mit mir zusammengearbeitet hatte und der Bart zu diesem Zeitpunkt schon seit einigen Tagen Geschichte war. Ich erklärte meiner Kollegin also, dass ich mich von meinem Vollbart getrennt hätte, was zu der erstaunten Frage führte: „Hattest du einen Bart?“
Der zweite Klops ereignete sich am letzten Samstag. Ich besuchte die beste Tochter der Welt, die ich zum letzten Mal Heiligabend (also vor der Rasur) gesehen hatte. Als ich meinem Kind im Treppenhaus entgegenstieg, war das Entsetzen groß. „Du brauchst einen Bart! Du brauchst einen Bart!“, rief meine Große immer wieder und war wirklich geschockt. Tja, so traumatisiert man ungewollt seine Kinder! Als ich die Wohnung betrat, stammelte sie immer noch in flehendem Ton: „Du brauchst einen Bart!“ Das ganze Drama alarmierte ihre Mutter, die ihren Kopf aus der Küche steckte, mich anschaute und mir voller Verwunderung die Frage stellte: „Wie? Hattest du einen Bart?“ – Naja, wir kennen uns ja auch erst seit 1990.
Ja, habe ich jetzt das Tarnkappensyndrom oder gucken mir Frauen nur auf den Arsch? – Keine Ahnung, aber der Bart bleibt erst einmal ab!
Dufte!
Was ist das?

a) Eine Indoor-Bushaltestelle
b) Eine hörerlose Mehrpersonen-Telefonzelle
c) Eine Ganzkörpertrockenhaube für den kollektiven Gebrauch
d) Die technische Umsetzung des Satzes: „Wer sich die Atemorgane versaut, sollte sich dabei nicht auch noch draußen vor der Tür eine Erkältung holen!“
e) Nyu
Nyu?
Der Chronist schreitet zur Tat…
Im Augenblick sollte ich wegen einer Erkältung lieber im Bett liegen bleiben und kann die Ravensburger Silvester-Filmsession leider nicht besonders ausführlich aufarbeiten. So bleibt es heute also bei einer nüchternen Auflistung der gesehenen Filme.
Fr. (28.12.2007)
- South Park (Episode: Guitar Queer-o)
- Dancing Animals in Love** (Kanada 2004, O: Dancing Animals in Love, R: Ben Meinhardt)
- Rare Exports Inc.** (Finnland 2003, O: Rare Exports Inc., R: Jalmari Helander)
- Rare Exports II: Safety Instructions** (Finnland 2005, Rare Exports: The Official Safety Instructions, R: Jalmari Helander)
- Dealing With Women** (USA 2006, O: Dealing With Women, R: Julia Vickerman)
- Watermelon Nights – The Meth Minute 39** (USA ?, O: Watermelon Nights – The Meth Minute 39, R: Dan Meth)
- Die Bettwurst (Deutschland 1970, O: Die Bettwurst, R: Rosa von Praunheim)
- Der siebente Kontinent (Österreich 1989, O: Der siebente Kontinent, R: Michael Haneke)
- Robot Chicken* (USA 2005, O: Robot Chicken, R: Chris Finnegan / Douglas Goldstein / Seth Green / Tom Root / Matthew Senreich)
Sa. (29.12.2007)
- Tokyo Godfathers (Japan 2003, O: Tokyo Godfathers, R: Satoshi Kon / Shôgo Furuya)
- Network (USA 1976, O: Network, R: Sidney Lumet)
- Masters of Horror – Homecoming (USA 2005, O: Masters of Horror – Homecoming, R: Joe Dante)
- Elfen Lied* (Japan 2004, O: Elfen Lied, R: Mamoru Kanbe)
- Robot Chicken* (USA 2005, O: Robot Chicken, R: Chris Finnegan / Douglas Goldstein / Seth Green / Tom Root / Matthew Senreich)
- Invader ZIM* (USA 2001, O:Invader ZIM, R: Steve Ressel)
So. (30.12.2007)
- Buongiorno** (Italien 2005, O: Buongiorno, R: Melo Prino)
- Wahl der Waffen (Frankreich 1981, O: Le choix des armes, R: Alain Corneau)
- Der wilde Schlag meines Herzens (Frankreich 2005, O: De battre mon coeur s’est arrêté, R: Jacques Audiard)
- Magic Highway USA** (USA 1958, O: Magic Highway USA, R: ?)
- How It’s Made – Bread** (Kanada ?, O: How It’s Made – Bread, R: ?)
- Wolfhound (Russland 2006, O: Volkodav iz roda serykh psov, R: Nikolai Lebedev)
- Revenge of the Warrior – Tom Yum Goong (Thailand 2005, O: Tom yum goong, R: Prachya Pinkaew)
- Invader ZIM* (USA 2001, O:Invader ZIM, R: Steve Ressel)
- Kalkofes Mattscheibe*
Mo. (31.12.2007)
- Tempo** (Schweden 2002, O: Tempo, R: Per Carleson)
- La Antena (Argentinien 2007, O: La Antena, R: Esteban Sapir)
- Clik Clak** (Frankreich 2005, O: Clik Clak, R: Aurélie Fréchinos / Victor-Emmanuel Moulin / Thomas Wagner)
- L’enfant (Belgien / Frankreich 2005, O: L’enfant, R: Jean-Pierre Dardenne / Luc Dardenne)
- Paranoia Agent* (Japan 2004, O: Môsô dairinin, R: Satoshi Kon)
- Millennium Actress (Japan 2001, O: Sennen joyû, R: Satoshi Kon)
- Kalkofes Mattscheibe*
- Kottan ermittelt – Kansas City (Österreich 1982, O: Kottan ermittelt – Kansas City, R: Peter Patzak)
- Kalkofes Mattscheibe*
Am 01.01.2008 machte ich mich relativ früh vom Acker, da ich am nächsten Tag zeitig zur Arbeit musste. Ich weiß daher nicht, ob am Dienstag noch weitere Filme angeschaut wurden.
*Die erwähnten TV-Serien haben wir nur unvollständig als Lückenfüller angesehen.
** Kurzfilm
Call-Qaida
Vorhin dudelte wieder einmal mein Telefon. Aufgrund der Uhrzeit konnte es eigentlich niemand sein, mit dem ich engere Kontakte pflege. Ich vermutete also ein Call Center, meldete mich aber trotzdem mit meinem Namen, denn es hätte ja eventuell auch mein Vermieter oder die Kripo sein können und denen möchte man ja nicht unbedingt vor den Kopf stoßen.
Eine Frauenstimme meldete sich mit: „Guten Morgääääähn!“ Der Tonfall dieser Begrüßung war so euphorisch, als wenn sie mir, frisch aus der Dusche gestiegen, die Fortsetzung einer durchvögelten Nacht anbieten wollte. Ich schöpfte also sofort Verdacht und ihre Frage, ob sie „mit Herrn Olaf Jäger“ sprechen würde, wies sie dann endgültig als Mitglied der weltweit operierenden Call Center Mafia (Call-Qaida) aus. „Mein Name ist Antonella und ich rufe Sie aus Nord-Italia an. Ich habe ein exclusives Angebot für Sie…. KLICK!“ – Weiter kam die überschwenglich parlierende Südländerin nicht, denn normalerweise sollte ein Angebot irgendwie in Korrelation zu einer Nachfrage stehen.
Bemerkenswert war allerdings, dass die Attentäterin die ungefähre Lage ihres Terrorcamps ihrer Kommunikationszentrale preisgegeben hatte – Norditalien, wow! Sind die Call Center in Ostdeutschland inzwischen zu teuer geworden?