Bewegungsprofile
Ich brauche keinen großen deutschen Telekommunikationskonzern oder den Unaussprechlichen (ich meine unseren über alle Maßen beliebten Bundesminister des Inneren, dessen Namen ich hier nie nennen würde), um Bewegungsprofile meiner Wenigkeit zu erstellen. Nein, selbst ist der Mann!
In den letzten Wochen beschäftigte ich mich mit der Frage, wie ich mein etwa drei Jahre altes Navigationssystem (Medion MD 96700) nicht nur im Auto, sondern auch auf dem Motorrad benutzen könnte. Inzwischen bin ich im Web über eine sehr simple und preisgünstige Halterung “Marke Eigenbau” gestolpert, die ich dank eines handwerklich begabten und mit Werkzeug gut ausgestatteten Kollegen vorraussichtlich in den nächsten Tagen an der Dicken verbauen kann.
Gestern Abend kam mir der Gedanke, dass es doch irgendwie sinnig sei, meine Touren mit dem Navi aufzuzeichnen, anstatt sie nachträglich mühsam von Hand in “Google Maps” eintragen zu müssen. Da das Medion MD 96700 letztendlich nichts anderes ist als ein Pocket PC mit GPS-Empfänger, besteht die Möglichkeit, das Gerät mit jeder nur erdenklichen Software zu erweitern. Ich machte mich also auf die Suche nach einem Programm, welches mir auf meinen künftigen Mopped-Touren die lästige Tätigkeit des Kartografen abnehmen würde. In einem Mountainbike-Forum stolperte ich über einen Thread, der sich mit eben dieser Frage beschäftigte. Die User hatten ein paar gute Tipps auf Lager und einer von ihnen berichtete über seine guten Erfahrungen mit einer Software namens “Noni GPSPlot“. Ich folgte dem angegebenen Link und bekam genau das, wonach ich gesucht hatte.
Das Programm ist Free- bzw. Donationware und ließ sich (zumindest auf meinem Navi) ruckzuck installieren und in Betrieb nehmen. Der erste Test am Küchenfenster verlief nicht ganz so zufriedenstellend, denn die aufgezeichneten Daten lagen ein paar Kilometer zu weit im Nordwesten. Da die Empfangsbedingungen in meiner Küche aber sowieso nicht optimal waren, stieg ich kurzerhand ins Auto und machte eine kleine Testfahrt. Auf einem Feldweg nördlich von Kornwestheim aktivierte ich das System und fuhr ein paar Kilometer, um Daten zu sammeln. Zu Hause exportierte ich die Aufzeichnung mit Noni GPSPlot in eine KML-Datei (für Google Earth) und übertrug diese in Google Maps. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – Die gefahrene Stecke wurde exakt festgehalten!
Da mein nächtlicher Test nur sehr kurz war (ca. 5km), wollte ich heute eine etwas längere Tour mit dem Motorrad unternehmen, um die Software einer ausführlicheren Prüfung zu unterziehen. Wäre sie auch auf größeren Strecken noch brauchbar oder würden unter “Dauerlast” eventuell Fehler auftreten? Ich stöpselte mein Medion an die Bordsteckdose, packte es in die Kartentasche des Tankrucksacks, startete Noni GPSPlot und fuhr los. Nach etwa 135 gefahrenen Kilometern war meine Neugier kaum noch auszuhalten.
Ich exportierte die Daten und betrachtete das Ergebnis in Google Earth. Was ich dort sah, erfüllte mich mit tiefster Zufriedenheit. Bis auf ein paar kleinere Unregelmäßigkeiten beim Tourstart (erste Standortbstimmung – siehe Karte) und hinter Tunneln (siehe Karte) zeichnete Noni GPSPlot im Zusammenspiel mit meinem Medion MD 96700 die Tour sehr exakt auf. In Google Earth wird die Strecke übrigens komplett dargestellt in Google Maps wird sie in mehrere Teilabschnitte aufgeteilt.
Achja, Noni GPSPlot zeichnet während einer Tour auch noch diverse statistische Daten auf, wobei heute mein “Max. Speed” bei 333km/h lag. Das schafft die Dicke nicht einmal mit Rückenwind
Aber solange die Strecke korrekt aufgezeichnet wird, sind mir solche Kleinigkeiten egal.
Fazit: Ich werde meine Wochenendtouren künftig nicht mehr ohne Navi bestreiten. Im Nachhinein ärgere ich mich sogar ein wenig, dass ich diese Idee nicht bereits vor meiner Ausfahrt in die Vogesen hatte. Naja, beim nächsten Mal dann…
Sein oder Nichtsein?
In unserem Büro gibt es eine Tür zum Nebenzimmer, welche jahrelang offen stand, da sich dort der Arbeitsplatz eines Kollegen aus unserer Organisationseinheit befand. Nun gab es in den vergangenen Monaten ein paar Umstrukturierungen, in deren Folge der angrenzende Raum einer anderen Person aus einer anderen Organisationseinheit zugewiesen wurde. Der Lieferanteneingang Die besagte Tür ist seitdem geschlossen und wird nicht mehr benutzt, denn schließlich hat das andere Büro noch einen Haupteingang zum Flur raus, also eine zweite Tür.
Oft werden in solchen Fällen die Türen gegen Wandmodule ausgetauscht oder durch das Entfernen der Türklinken versperrt, was diesmal allerdings nicht getan wurde. Die Tür ist lediglich ge- aber nicht abgeschlossen. Um in den Nebenraum zu gelangen, müsste man sie einfach nur öffnen und durchschreiten. Dieser Fall dürfte jedoch mit höchster Wahrscheinlichkeit nie eintreten, denn jeder würde unseren Nachbarn im Nebenbüro grundsätzlich nur über seinen Haupteingang besuchen – Das gebietet schon der Anstand! Man kann ja nicht einfach überraschend über den Seiteneingang einfallen; nachher bekommt der gute Mann vor lauter Schreck noch einen Herzkasper. Nee, die Zwischentür ist zwar noch vorhanden, aber absolut tabu!
Um diese völlig zweckfreie “Deko-Tür” ein wenig zu verschönern und auf ihren besonderen Status hinzuweisen, habe ich am vergangenen Freitag ein recht nerdiges “Durchgang verboten!”-Schild gezaubert, das bei meinen Kollegen Befremden und vereinzelt auch Heiterkeit auslöste. Da ich zur Zeit sowiso nicht weiß, was ich bloggen soll, poste ich einfach mal ein Bild davon:

*Ganz aufmerksamen Bildbetrachtern dürfte nicht entgangen sein, dass ich ein ziemlicher MythBusters-Fan bin.
Henkersmahl
Auf meinem Tisch dampft just in diesem Moment das letzte üppige Mahl vor einer längeren Hungerperiode – Ein Teller Spaghetti Bolognese! In den letzten zwei oder drei Monaten habe ich es einfach zu sehr schleifen lassen, was sich heute auf der Waage in niederschmetternden Zahlen zeigte. Tja, Essen ist der Sex des Alters (so der Volksmund).
Ab morgen wird also wieder einmal Schmalhans Küchenmeister den Speiseplan bestimmen. Vom Idealgewicht bin ich leider noch sehr weit entfernt, aber 10kg lassen sich in den nächsten Monaten mit etwas gutem Willen durchaus abspecken.
Haste mal ‘ne Mark, ey? – Klaro!
Am Samstag habe ich M. aus ES ein paar Umzugsreste aus ihrer alten in ihre neue Wohnung gefahren. Erstmalig musste ich dafür die beiden Rücksitze im “Ei” umklappen, um die Ladefläche zu vergrößern. Da ich damit noch keine Erfahrung hatte, erledigte ich das bereits vor der Abfahrt in aller Ruhe in der heimischen Tiefgarage. Beim Umlegen der Sitze fiel mir plötzlich ein Geldstück entgegen. “Oh, ein Euro”, dachte ich freudig überrascht, aber beim näheren Hinsehen entpuppte sich die vermeintliche Eurone als antike Münze: Ich hielt ein Markstück in der Hand!
Das “Ei” ist Baujahr 2007, ich bin der erste Besitzer und habe die Rücksitze bis zum letzten Samstag noch nie umgeklappt. Es stellt sich die Frage, wie das ziemlich aus der Mode gekommene Kleingeld in den Kofferraum eines Neuwagens gelangt sein könnte. Da fühlt man sich, als wäre man in eine Episode der “Twilight Zone” geraten. Ein Zitat aus David Lynchs “Blue Velvet” bringt es auf den Punkt: “It’s a strange world, isn’t it?”

Noch eine Nachricht für R.: Ich melde mich im Lauf der Woche bei dir. Am Wochenende bin ich leider nicht mehr dazu gekommen, dich zurückzurufen. Ich bin zur Zeit ziemlich im Stress. M. ist im Augenblick wohl nur über ihr Handy zu erreichen.
Zweimal Hofgang
So langsam kommt die Mopped-Saison 2008 in die Gänge. Man merkt es hier im Blog wahrscheinlich an der zunehmenden Anzahl von Postings in der Kategorie “Motorrad”.
Leider verhält es sich im Augenblick so, dass ich nicht allzu große Touren fahren kann, da das Profil meines Hinterreifens die Verschleißgrenze erreicht hat. Ich fahre mit der Dicken zwar noch mit gutem und sicheren Gefühl zur Arbeit und zurück, aber Tagesausflüge, auf denen ich mehrere hundert Kilometer abspule, sind erst einmal passè. Heute war ich noch einmal beim Reifenhändler, um nach dem Stand der Dinge zu fragen – immerhin habe ich den neuen Hinterreifen bereits am vorletzten Montag bestellt. Am Freitag soll das Teil geliefert werden und am nächsten Dienstag oder Mittwoch soll der Einbau erfolgen. Zwar mag ich die lange Lieferzeit fast nicht glauben, aber wenn am Ende alles gut wird, soll es mir recht sein.
Um trotz des eingeschränkten Fahrbetriebes einen intensiven Kontakt zu meiner Dicken zu pflegen, holte ich sie gestern auf den Hof und putzte ihr den Winterstaub vom Leib. Eine Abdeckplane und eines trockenes Plätzchen in der Tiefgarage halten den Standschmutz der kalten Jahreszeit nämlich nicht zu 100% vom Mopped fern. Nach etwa zwei bis zweieinhalb Stunden hatte ich die Dicke dann endlich wieder in einem Zustand, den ich als “bikertrefftauglich” bezeichnen würde: Nicht perfekt gewienert und poliert, aber immerhin so sauber, dass man sie guten Gewissens irgendwo abstellen kann, ohne dass man sich mitleidige Sprüche über ihren verratzten Zustand anhören muss. Ich bin mit dem Ergebnis jedenfalls ganz zufrieden.
Heute tat ich beim zweiten Hofgang etwas, was ich bereits im letzten Jahr geplant hatte, aber eigentlich aus purer Selbstunterschätzung noch eine Weile vor mir herschieben wollte. Ich musste allerdings erst einmal tief in mich gehen, bis ich endlich den Austausch der beiden ausgenudelten Lautsprecher unter der vorderen Innenverkleidung in Angriff nahm. Der Grund dafür: Zwei linke Hände. Ich kann zwar alles auseinander- aber in vielen Fällen nicht wieder zusammenschrauben; zumal man bei der K 1100 LT erst einmal eine Art Anti-Tetris spielen muss bis man endlich das Bauteil abnehmen kann, welches die vorderen Lautsprecher beherbergt. Es kostete also eine ordentliche Portion Überwindung, um mich an die Schrauberei zu wagen. Aber nachdem ich gestern im Forum von Flying Brick noch einmal nachgefragt und eine sehr brauchbare Antwort bekommen hatte, war ich guten Mutes.
Letztendlich war die Bastelei auch gar nicht so dramatisch. Man fängt ziemlich weit unten am Mopped an (Kniepads abschrauben) und arbeitet sich dann langsam hoch (Radio und Staufächer raus), um dann zum guten Schluss die obere Innenverkleidung abnehmen zu können. Der Wechsel der Lautsprecher ist ein Kinderspiel und der Zusammenbau erfolgt danach in umgekehrter Reihenfolge. Als ich fast fertig war, fiel mir auf, dass der linke Lautsprecher die Innenverkleidung irgendwie nach außen drückte. Das klemmte wohl noch etwas. Also die ganze Scheiße nochmal von vorn… Dummerweise ließ sich der Radiorahmen plötzlich nicht mehr so leicht ausbauen wie beim ersten Anlauf. Ein netter Nachbar, der sich spontan mit Rat und Tat zu mir gesellt hatte, war irgendwann mit seinem Latein am Ende und sprach mir immerhin anfeuernd Mut zu. Plötzlich machte es dann doch noch “Klack” und der Radiorahmen kam endlich aus dem Schacht. Hartnäckigkeit zahlt sich manchmal eben doch aus! Nur nicht aufgeben!
Das Problem, das zum zweiten Schraubanlauf geführt hatte, war schnell behoben, aber dafür ließ sich das Radio mit einem Mal nicht mehr vollständig in den Rahmen schieben. Der Grund dafür lag in einem verbogenen Stecker, der sich aber mit eine wenig Geduld (und grober Hebelkraft) wieder in seine ursprüngliche Position bewegen ließ. Der Rest war dann Routine. Jetzt hat die Dicke endlich wieder eine Stimme, obwohl ich es schon irgendwie ein wenig pervers finde, auf einem Motorrad Radio zu hören – Aber wenn der Kram schon verbaut ist, dann hat er gefälligst auch zu funktionieren.
So, das Mopped ist – mal vom hinteren Reifen abgesehen – spaßbereit, aber dafür gibt meine dbox jetzt langsam aber sicher den Geist auf. Das ist jedoch eine andere Geschichte.
Der Stromfresser holt sich einen Nachschlag
Dass ein Rechner eine Menge Strom verbraucht, ist ja allgemein bekannt. Dass sich mancher PC aber auch gleich noch die entsprechende Hardware als Nachtisch einverleibt, kommt wahrscheinlich nicht so oft vor.
Nun ist mir also in einem Zeitraum von nicht einmal zwei Monaten mein Netzteil am Computer zum zweiten Mal verreckt. Das erste Netzteil war ja mit 420 Watt noch ganz ordentlich bei der Sache, aber das als Notlösung verbaute Ersatz-Stromkästchen war mit seinen schwachbrüstigen 230 Watt wohl etwas unterdimensioniert – Der Exitus war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Möge es in Frieden ruhen!
Zwar bin ich nach dem zweiten Ableben meines Rechners umgehend mit der Dicken zu einem Fachgeschäft nach Stuttgart gefahren, um mir ein einen nagelneue Elektronenpuste zu beschaffen, aber wieder zu Hause angekommen musste ich leider feststellen, dass der Stecker für das Mainboard nicht passte. Da haben der Verkäufer und ich wohl ziemlich aneinander vorbei geredet. Für einen sofortigen Umtausch war ich einfach zu angefressen; wahrscheinlich kümmere ich mich morgen nach der Arbeit darum.
Gott sei Dank hatte ich noch zwei alte PCs incl. Netzteil herumstehen und konnte ein kleines Schlachtfest zur Ersatzteilbeschaffung veranstalten. Jetzt läuft mein Rechner wieder – Die Frage ist nur: Wie lange? Ich fasse mich also lieber etwas kürzer, sonst verreckt mir wohlmöglich diese Notlösung noch mitten im Satz.
Es sieht fast so aus, als wenn ich mir in dieser Woche noch einen neuen Rechner bauen werde. Ich habe allerdings keinen Bock auf diese ungeplante Geldausgabe. Ergo bin ich im Augenblick sehr, sehr düster drauf…
Profillos
Vier Tage am Stück frei, super Wetter und ein Mopped in der Tiefgarage. Was macht ein normaler Motorradfahrer daraus? Genau: Er hockt sich auf die Maschine und zuckelt durch die Gegend. Nur der kleine Squalus hatte Hausarrest.
Während meiner Vogesen-Tour am letzten Wochenende hatte der Hinterreifen der Dicken die Verschleißgrenze erreicht. Für die Fahrt zur Arbeit reicht das Profil zwar noch aus, aber eine längere Tour würde dem Reifen den Rest geben. Grund genug, dass ich am letzten Montag gleich zum Reifendealer getuckert bin um frisches Gummi zu ordern. Mir wurden zwei Wochen Wartezeit in Aussicht gestellt, da im Augenblick sämtliche Autofahrer ihre Winter- gegen Sommerreifen wechseln lassen und die Auftragsbücher voll sind. Als der Pneu-Manager registrierte, dass ich eine BMW mit Monolever fahre, sagte er, dass der Reifenwechsel doch etwas früher gemacht werden könne (unkomplizierterer Ein- und Ausbau). Er wollte sich melden, sobald der Reifen eingetroffen sei und mir einen Termin “dazwischen schieben”. In der letzten Woche ist daraus aber leider nichts mehr geworden, also blieb die Dicke aus Gründen der Vernunft in der Tiefgarage.
Naja, es werden sich in diesem Jahr mit Sicherheit noch einige Gelegenheiten zum Touren ergeben, also sehe ich es sportlich und jammere nicht. Ich hoffe nur, dass sich der Reifenfuzzi im Lauf der nächsten Woche melden wird. Noch ein sonniges Wochenende ohne Motorrad würde höchstwahrscheinlich ernsthafte gesundheitliche Schäden nach sich ziehen.
Das war also mein trauriges Wochenende. Ich bitte, von Beileidsbezeugungen abzusehen und mir stattdessen ein wenig Geld auf mein Konto zu überweisen. Der neue Reifen wird nämlich (mit Montage) ca. € 160,– bis € 170,– kosten.