Der Sonne entgegen
Sonntag, 31. August 2008, 13:39 Uhr
Abgelegt unter: Allgemein, Motorrad

Liebes Ferientagebuch,

gestern wachte ich gegen 6:00 Uhr auf und fand einen leeren Kühlschrank vor. Die Fahrt zum Bäcker wurde zu einer 80km-Morgentour ausgeweitet. Wieder zu Hause angekommen, frühstückte ich ausgiebig und schwang mich nach etwa zwei Stunden erneut auf die Dicke. Heidi wollte in die Stadt, mich trieb es in die Berge. Ab nach Süden!

In Ulm – Gott sei Dank nicht auch noch um Ulm herum – stand ich für eine ganze Weile im Stau. Als ich dann endlich Verkehrschaos und Stadtgrenzen hinter mir gelassen hatte, rief ich ganz spontan bei R. an und forderte einen Kaffee ein. Warum auch nicht? Die Richtung stimmte ja bereits. Etwa eine Stunde später stand ich mit ein paar süßen Schnecken (Nein, es sind keine Tussis gemeint) vor R.s Tür. Als guter Gastgeber, der er nun einmal ist, hatte er selbstverständlich ebenfalls an Kuchen gedacht, so dass wir uns die Wampen ordentlich mit süßem Backwerk vollschlagen konnten.

Da mein Kühlschrank zu Hause immer noch seine innere Leere beklagte, wollte ich eigentlich direkt nach dem Kaffeetrinken wieder nach Kornwestheim fahren, um noch rechtzeitig für den Sonntag einkaufen zu können. Naja, daraus wurde dann aufgrund guter Gespräche nichts … Egal! ;-)

Auf der Heimfahrt fuhr ich auf der A8 zwischen Ulm und Wendlingen am Neckar der untergehenden Sonne entgegen, was die Fahrt etwas erschwerte. Komischerweise hatte mir unser Zentralgestirn bereits auf der kleinen Morgentour die ganze Zeit den Weg gewiesen. Gut, dass mein Helm ein integriertes Sonnenvisier hat, ansonsten hätte ich echte Probleme bekommen.

Alles in allem habe ich gestern etwa fünfhundert Kilometer mit der Dicken abgespult … und das waren mit Sicherheit nicht die letzten in meinem Urlaub. Die Sache mit den Bergen hole ich demnächst nach.



Freiheit für Squalus
Freitag, 29. August 2008, 16:30 Uhr
Abgelegt unter: Allgemein, Film und Fernsehen, Motorrad

Am 21.08.2008 um 8:45 Uhr wurde mein Urlaubsantrag genehmigt. Nun darf ich mich also ganz offiziell auf vier freie Wochen im September freuen.

Ich bin kein Mensch, der im Urlaub zwingend wegfahren muss. Zwar habe ich vor ein paar Monaten kurz über einen Korsika-Trip mit dem Motorrad nachgedacht, kam aber in Sachen Planung nicht so richtig in die Hufe. Vielleicht klappt es ja mit der Inseltour im nächsten Jahr (…Schweden oder Norwegen würden mich übrigens auch noch reizen). Sofern es das Wetter zulässt, werde ich mich aber mit Sicherheit so oft wie möglich auf die Dicke schwingen und ein paar nette Ausflüge unternehmen. Der Schwarzwald liegt ja gleich um die Ecke, die Vogesen sind relativ schnell zu erreichen und die Schweiz lockt mit den Alpen. Über einen Mangel an reizvollen Zielen darf ich mich also nicht beklagen. Vorher sollte ich mein altes Mädchen aber mal wieder ordentlich putzen – Ich will lieber gar nicht wissen, wieviel Kilogramm Insektenleichen augenblicklich an der Front kleben.

Am letzten Samstag wurden auf M’s (aus ES) nachgefeierter Geburtstagsparty noch einige kleinere Ausflüge bzw. Besuche besprochen. So wollen R., M. aus MA und ich im September endlich in die Samurai-Ausstellung in Speyer gehen. Der Plan ist zwar schon seit einiger Zeit in der Pipeline, aber da die Ausstellung nur noch bis zum 05.10.2008 läuft, müssen wir so langsam mal Nägel mit Köpfen machen. Außerdem werde ich R., der übrigens ziemlich beschissene Bilder mit seiner Handy-Kamera macht ( ;-) ), für zwei oder drei Tage mit meiner Anwesenheit belästigen. Des Weiteren haben D. und M. aus ES einen Skatabend in meinen heiligen Hallen angedacht, was, sofern sich die Mädels tatsächlich auf einen Termin einigen, eine Premiere wäre.

Und was habe ich sonst noch vor? Höchste Priorität hat auf jeden Fall die Pflege meiner Filmsammlung. Zur Zeit stapeln sich etwa vierhundert unkatalogisierte DVDs auf mehreren Spindeln und müssen dringend archiviert und weggeräumt werden. Diese Aktion dürfte ungefähr zwei Tage in Anspruch nehmen. Das Schneiden und Brennen der geschätzt fünfzig bis sechzig TV-Aufnahmen, die sich noch auf PC und HDD-DVD-Recorder befinden, ist da noch gar nicht eingerechnet. Damit werde ich gleich am ersten Urlaubswochenende beginnen. Natürlich alles ganz locker und entspannt mit guter Musik aus der Anlage und einem kühlen Bierchen neben der Tastatur.

In den nächsten Wochen werde ich dann endlich auch einmal die Zeit finden, meine zahnärztliche Halbjahresuntersuchung ohne die übliche After-Work-Hetzerei hinter mich zu bringen. Außerdem möchte ich meiner Wohnung noch etwas mehr Ordnung verpassen und werde mich in aller Ruhe auf die Jagd nach so schönen Dingen wie z.B. Badezimmermatten machen. Ich habe erst vor anderthalb Stunden in der Firma ausgestempelt, bin aber jetzt schon zu 100% im Urlaub angekommen…



Heidelberger Terror(telefon)zelle
Donnerstag, 28. August 2008, 16:47 Uhr
Abgelegt unter: Allgemein, Genervt!

Seit meine Kontaktdaten auf diversen Robinsonlisten stehen, haben die Angriffe durch die Call-Qaida enorm nachgelassen. Zwar versuchen hie und da noch ein paar Kaltaquise-Assassinen, mir mit unterdrückter Rufnummernanzeige ein Gespräch aufzuzwingen, aber da ich bei anonymen bzw. unidentifizierbaren Anrufern grundsätzlich nicht an die Strippe gehe und diese Fälle auch nur noch sehr selten vorkommen, hält sich die Belästigung in Grenzen. Wer es trotzdem mit penetranter Hartnäckigkeit darauf anlegt, darf sich mit der callcentrophoben Ansage meines Anrufbeantworters auseinandersetzen.

Seit etwa anderthalb Wochen kämpft allerdings eine Heidelberger Zelle der Call-Qaida mit ungewohnten Mitteln – Dem Guerilla-Anruf mit Bekennerschreiben. Diese zermürbende Art der telefonischen Kriegsführung läuft wie folgt ab: Mein Telefon klingelt, aber nur drei- bis viermal, so dass der Anrufbeantworter das Gespräch nicht annimmt. Anschließend habe ich auf meiner Anruferliste eine Heidelberger Telefonnummer stehen. Nehme ich dann doch einmal den Hörer ab, wird umgehend aufgelegt.

Wer steckt denn nun eigentlich hinter dieser neuen Welle des Terrors? Selbstverständlich hätte ich einfach mal zurückrufen und nachfragen können, aber ich klingel doch nicht bei einem Callcenter an!!! Das wäre ja so, als wenn der Schwanz mit dem Hund wedeln würde. In Suchmaschinen bzw. in Online-Telefonbüchern war die geheimnisvolle Nummer nicht zu finden, aber mit etwas Mathematik [(Rufnummer - Durchwahl) * 10] und Googelei konnte ich die Verantwortlichen für die  Anschlagserie recht schnell ausfindig machen. Der Feind war mir wohlbekannt und soll hier aus Sorge vor rechtlichen Schritten Gründen der Diskretion nicht näher genannt werden.

Ich rief also in der Zentrale des Schreckens an, bekam aber aufgrund der extrem späten Uhrzeit (es war immerhin schon weit nach 17:00 Uhr) nur noch einen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes an den Hörer. An dieser Stelle muss ich jedoch trotz allen Ärgers lobend erwähnen, dass der Mann sehr freundlich und äußerst hilfsbereit war. Er suchte mir mit viel Einsatz und Mühe die Nummern zweier Hotlines heraus, die ich im Anschluss an unser Gespräch allerdings nicht erreichen konnte (”Sie rufen außerhalb unserer Geschäftszeiten an….”).

So, Schnauze voll! Mit gewetzten Messern setzte ich mich an den PC, öffnete meinen Browser, suchte die Web Site der Brutstätte des Bösen auf und setzte ein ausführlich formuliertes und geharnischtes Schreiben auf…

Heute erreichte mich gegen 11:40 Uhr die Antwort auf meine Online-Anfrage:

[...]Sehr geehrter Herr Jäger

vielen Dank für Ihre Mitteilung vom 27.08.2008.
Leider können wir Ihre Information nicht zuordnen.
Bitte teilen Sie uns Ihre Kundennummer oder Ihre Adresse sowie Ihr Anliegen erneut mit.
Wir freuen uns auf Ihre Antwort.[...]

Boah, ey!!!

Mein zweites Schreiben war im Ton schon etwas säuerlicher und wurde binnen einer Stunde beantwortet. Man bedankte sich in einem Formschreiben für den Hinweis und versprach, der Sache nachzugehen. In der Zwischenzeit wurde ein weiteres Mal von der geheimnisvollen Nummer aus angerufen…



Getreide
Montag, 25. August 2008, 17:21 Uhr
Abgelegt unter: Allgemein, Gedanken, Genervt!, Merkwürdigkeiten

Seit dem 08.08.2008 ist in China der berühmte Sack Reis mehrfach umgefallen … oder war es vielleicht ein anderes Getreide? Wie hieß das noch gleich? Roggen? Nee, Rogge war’s!

Der Welt hat das Spektakel scheinbar gefallen. Was schert es den tumben und durch Light-Show und Feuerwerk geblendeten Erdenbürger also, wenn in China Säcke umkippen oder gar einknicken?

Mir liegt die fernöstliche Getreidekost der vergangenen Wochen jedenfalls schwer im Magen, obwohl ich bewusst auf deren Verköstigung verzichtet habe.

Naja, wenn Sport- und Parteifunktionäre gemeinsam ihre trüben Süppchen kochen, bleibt mir immerhin noch der Spaß, ihnen von hier aus gallig hineinzuspucken! Squalus süß-sauer. Wohl bekomm’s!



Kleines Trostpflaster
Montag, 18. August 2008, 15:37 Uhr
Abgelegt unter: Allgemein, Film und Fernsehen

Der heutige Arbeitstag war irgendwie unwirklich, wenn nicht gar surreal. Eigentlich darf ich mich überhaupt nicht beschweren, denn den hochgeschätzten Kollegen Stiggi traf es sogar noch einen Tick härter. Wie dem auch sei: Als ich vorhin nach Hause kam, wartete eine dicke Versandpolstertasche in meinem Briefkasten, die mir meine schlechte Laune im Handumdrehen von der Seele pustete. Die neueste “South Park DVD Box” aus Kanada ist endlich da! Das Leben ist schön! *freu*

South Park - The Complete Eleventh Season (Uncensored)



Meine griechisch angehauchten Sonntage
Sonntag, 17. August 2008, 20:04 Uhr
Abgelegt unter: Allgemein

Im Augenblick hängt mein Brägen irgendwo im luftleeren Raum. Kein Wunder also, dass hier schon seit einiger Zeit die aufregenden Beiträge ausbleiben. Bevor ich aber völlig verstumme, poste ich heute einfach mal ein leckeres Tzaziki-Rezept, das mir meine Kollegin J. aus B. vor ein paar Monaten gegeben hat. Inzwischen mache ich mir den gesunden Knoblauchquark jeden Sonntag als Beilage zu diversen Fleischgerichten. Mir schmeckt das Zeug z.B. ziemlich gut zu grober Bratwurst … Bratwurst und Tzaziki? Ungewöhnlich? Mag sein, aber ich finde das echt smakelijk!

Wir brauchen:

Eine Schlangengurke
500g Magerquark
250g Speisequark (40% i.Tr.)
300g Joghurt aus Magermilch
9 Knoblauchzehen
Salz

Die Gurke schälen, entkernen und schreddern bzw. raspeln. Anschließend großzügig salzen und eine halbe Stunde lang stehen lassen. In der Wartezeit zieht das Salz Wasser aus dem Grünzeug, welches zum guten Schluss abgegossen wird, sonst wird der Quark möglicherweise zu dünnflüssig – Mit etwas Pressen kann man noch mehr Wasser loswerden. Wenn die Gurkenraspel anständig entwässert worden sind, kann man die Knoblauchzehen via Knoblauchpresse in die Masse drücken. Danach werden noch die Quarks (Quarke? Quarkusse?) und der Joghurt dazugegeben und das ganze Gematsche ordentlich verrührt. Ich lasse normalerweise die Küchenmaschine auf einer kleinen Stufe drei oder vier Minuten vor sich hinrödeln. Wenn das Zeug zu einer gleichförmigen Masse, also einigermaßen cremig, geworden ist, sollte es vor dem Verzehr noch eine halbe Stunde in den Kühlschrank gestellt werden, damit der Knofi richtig schön durchziehen kann.

Und der Knoblauchfaktor? Am nächsten Tag haben auch alle anderen Personen im Umfeld etwas davon – Also vorsichtshalber Urlaub für den Folgetag einreichen!
;-)



Typisch Mann: Niveaulos, derb und sexistisch!
Donnerstag, 14. August 2008, 15:37 Uhr
Abgelegt unter: Allgemein, Merkwürdigkeiten

Das Fundstück des Tages:

Eine Bedienungsanleitung für alte Jungfern?

Bedienungsanleitung für alte Jungfern?



Als Lyriker würde ich verhungern
Mittwoch, 13. August 2008, 15:39 Uhr
Abgelegt unter: Allgemein, Lürick, Merkwürdigkeiten

Der Schreiner und der Koch

Ein Schreiner namens Rainer,
Konnte Schreinern wie sonst keiner,
Bis ein Koch, der ihn nicht mochte,
Ihm eine gift’ge Suppe kochte.

Der Rainer kam ins Krankenhaus,
Dort gingen Ärzte ein und aus.
Und auch so manche Krankenschwester
Verklebte dort auf Kranken Pfläster.

Ein schmieriger Vertreter,
Ich glaub’, er hieß Klaus-Peter,
Der kam an Rainers Krankenbett,
Verstellte sich – und zwar auf nett.

Doch Rainer, der das Spiel durchschaute,
Weil er Klaus-Peter nicht vertraute,
Der kaufte nichts von dem Vertreter.
Da trollte sich Klaus-Peter.

Ein Arzt trat in das Krankenzimmer.
Der Rainer hatte keinen Schimmer,
Was dieses zu bedeuten hätte
Und erhob sich aus dem Bette.

“Sie können geh’n! Sie sind genesen!
Es ist, als wäre nichts gewesen”,
So sprach der Arzt, verließ den Raum -
Zum Abschied gab’s ein Nicken kaum.

Nach zehn ereignislosen Tagen
Platzte Rainer dann der Kragen.
Die Rechnung aus dem Hospital
War für ihn die größte Qual.

Stinksauer war der Rainer jetzt.
Die Rechnung hat er gleich zerfetzt
Und eilte zu dem Koche dann,
Weil er ganz bös’ auf Rache sann.

Der Koch, dem etwas schwante,
Nervös im Nachtschrank kramte.
Ein Colt war, was er dort suchte.
Er fand ihn nicht, weshalb er fluchte.

Was dann folgte, will ich verschweigen,
Zu blutig war der Todesreigen.
Mit dem Beilchen aus der Schreinerei
Gab’s ‘ne Riesenschweinerei.

Und wir lern’ aus dieser Sache,
Dass man das Morden richtig mache.
Ansonsten könnt’ das Täterlein
Zu guter Letzt ein Opfer sein.

[Squalus]



Technische Logorrhoe
Dienstag, 12. August 2008, 19:48 Uhr
Abgelegt unter: Allgemein

Unter meinem Schreibtisch im Wohnzimmer dröhnt seit etwa vier Jahren ein PC Marke Eigenbau vor sich hin. Das Gerät befindet sich allerdings schon seit einer Weile nicht mehr im ursprünglichen Zustand, da in der Zwischenzeit ein Motherboard, eine CPU, zwei Netzteile und eine Festplatte über die Wupper gegangen sind. Der Tod der Harddisk – es muss kurz nach Weihnachten 2006 gewesen sein – hatte dann auch ein lästiges und langwieriges Nachspiel, welches gestern endlich sein Ende fand.

Insgesamt sind drei Festplatten in meinem Rechner verbaut und selbstverständlich war es damals ausgerechnet die Platte mit dem Betriebssystem, die den Geist aufgab. Da ich den PC so schnell wie möglich wieder lauffähig bekommen wollte, schnappte ich mir ein ausgedientes Altgerät von meiner Recycling-Halde im Schlafzimmer, baute dessen Festplatte aus und schraubte sie in meinen vorübergehend verstorbenen Rechenknecht. Anschließend installierte ich Windows XP auf der “neuen” Platte. Es gab allerdings ein großes (eigentlich “zu kleines”) Problem, das sich erst im Lauf der nächsten Monate und Jahre immer weiter verstärken sollte: Die popeligen drei Gigabyte Speicherkapazität der transplantierten Harddisk engten XP nämlich nach einer Weile enorm ein. Dem System fehlte es schlicht und ergreifend an “persönlichem Freiraum”.

Trotz meiner Not wollte ich allerdings keine größere Platte einbauen. Das neu aufgesetzte System lief grundsätzlich gut und ich hatte einfach keinen Bock, mir noch einmal die Strapazen diverser Softwarekonfigurationen anzutun. Also begann ich nach dem Aufpoppen der ersten Meldungen, dass auf der Festplatte C: nicht genügend Speicherplatz zur Verfügung stünde, mir ein paar Lösungen zu ergoogeln. Tatsächlich konnte ich ein paar brauchbare Tipps finden. Nachdem ich die Auslagerungsdatei und den Ordner “Eigene Dateien” auf die beiden anderen Festplatten verlegt und das C-Laufwerk komprimiert hatte, war auch für kurze Zeit Ruhe im Karton.

Doch das Glück war nicht von Dauer. Mit jeder neu installierten Software schrumpfte der Platz auf dem C-Laufwerk weiter. Eigentlich installierte ich – meine Platzprobleme stets im Hinterkopf – alle neuen Programme auf die anderen Festplatten, aber man glaubt ja gar nicht, welche Datenmengen trotzdem ungewollt auf die Bootpartition geschrieben werden. Irgendwann beschwerte sich das System wieder mit aufpoppenden Warnhinweisen. Mit der Freeware “Xtreme Eraser” gelang es mir für einige Monate, mich einigermaßen über Wasser zu halten. Mit diesem kleinen Programm, das mein Virenscanner übrigens überhaupt nicht leiden kann, konnte ich mein Betriebssystem zumindest für ein paar Tage oder manchmal auch Wochen soweit bereinigen, dass es ohne lästige Meldungen lief.

Vor ein paar Wochen wurde meine persönliche Schmerzgrenze endgültig überschritten: Auf dem C-Laufwerk standen trotz aller Gegenmaßnahmen nur noch etwa 180MB freier Speicherplatz zur Verfügung, die entsprechenden Hinweise poppten andauernd auf, der Rechner brauchte schon seit längerer Zeit etwa sieben Minuten zum vollständigen Hochfahren und die Installation größerer Programme oder Updates war nicht mehr möglich, weil bereits zu Anfang solcher Aktionen die temporären Installationsdateien nicht mehr auf das Laufwerk C: entpackt werden konnten. Es wurde also langsam Zeit, das Problem ein für allemal aus der Welt zu schaffen. Ich plante für meine anstehenden Sommerferien den Einbau einer größeren Festplatte und eine komplette Neuinstallation von Betriebssystem und Programmen. Ich muss zugeben, dass es mir davor wirklich graute, denn gerade meine häufig genutzen Programme im Bereich Videostreaming und -schnitt, habe ich mir über lange Zeit mühsam optimieren müssen.

Nun wollte es der Zufall, dass ich vor etwa anderthalb Wochen meinem äußerst technophilen Ex-Schwiegervater (in spe) nach etwa dreizehn Jahren Sendepause wiedertraf. Irgendwann kamen wir ins Fachsimpeln, wobei ich auch mein Problem zur Sprache brachte. Er empfahl mir das Klonen der Festplatte mit “Acronis True Image“. Die Möglichkeit des Klonens hatte ich ebenfalls schon in Erwägung gezogen, allerdings sah ich damals nicht ein, für eine einmalige Kopier-Aktion € 50,– bis € 60,– auszugeben. Zwar bin ich ein großer Anhänger von Free- und Shareware, aber auf den Gedanken, mich auch einmal in diese Richtung umzuschauen, bin ich damals irgendwie nicht gekommen.

Durch das Gespräch mit meinem Ex-Schwiegervater (in spe) angeregt, wollte ich nun endlich Nägel mit Köpfen manchen. Ich machte gestern also eine Stunde früher Feierabend, durchforstete zu Hause voller Tatendrang das Web nach Lösungen und Software und stieß schließlich auf das Programm “HDClone 3.6“, das der Hersteller Miray u.a. in einer abgespeckten aber absolut brauchbaren Freeware-Version anbietet. Der Versuch, mir die Testversion des empfohlenen “Acronis True Image” zu installieren, scheiterte übrigens daran, dass auf meinem C-Laufwerk nicht genügend Platz zur Verfügung stand – Oh, welch’ Ironie!

Ausgerüstet mit zwei Ersatzfestplatten (6GB und 40GB) von meiner bereits erwähnten Recycling-Halde und einer bootfähigen HDClone-CD machte ich ich mich umgehend ans Werk. Ich stöpselte die 40GB-Harddisk als Slave an meinen zweiten IDE-Port, setzte das CD-ROM-Laufwerk im BIOS in der Boot-Reihenfolge an die erste Stelle und startete den Rechner neu. Es folgte ein sehr langer und lehrreicher Nachmittag bzw. Abend.

Nachdem HDClone von der CD-ROM gestartet war, ging es zunächst ganz flott voran. Das Programm ist recht intuitiv zu bedienen und erfordert nur sehr wenige Eingriffe durch den Benutzer. Quell- und Ziellaufwerk auswählen und dann geht’s eigentlich auch schon los. Nach etwa zehneinhalb Minuten vermeldete HDClone einen erfolgreichen Klonvorgang. Ich schaltete den Rechner aus, jumperte die “neue” Platte auf Master, stöpselte sie anstelle der alten Systemplatte an den ersten IDE-Port und brachte die Bootreihenfolge im BIOS wieder in den ursprünglichen Zustand. Es folgte ein neuer Bootvorgang, der bis zum Windows-Logo normal verlief, dann für den Bruchteil einer Sekunde einen Bluescreen zeigte und anschließend einen Reboot verursachte. So drehte sich die ganze Sache lustig im Kreis bis ich die Geduld verlor und den Rechner ausschaltete. [Diesen Absatz darf man, sofern gewünscht, jetzt einige Male hintereinander lesen, da sich die beschriebenen Handlungen und Vorgänge in den nächsten Stunden sowohl mit der 40GB- als auch mit der 6GB-Platte wiederholen sollten. Zwischenzeitlich installierte ich sogar einmal XP auf normalem Wege auf die 40GB-Platte, verlor aber sehr schnell die Lust an der Feinkonfiguration - Ich wollte lieber klonen!]

Nach mehreren vergeblichen Anläufen hängte ich die lauffähige 3GB-Platte wieder an den Rechner und googelte nach dem Problem bzw. dessen Lösung. Der Haken an der Sache: Ich konnte absolut nichts zu diesem Thema finden. Die Leute, die im Web ihre Probleme mit HDClone schilderten, kämpften meist mit nicht erkannten USB-Festplatten. Ich war scheinbar der erste User, der sich nach dem Klonen mit permanenten Reboots herumärgern musste. Dennoch kam ich nach einigen Fehlversuchen und geduldigem Ausprobieren zu einer bootfähigen Klon-Harddisk. Da ich sowieso schon viel mehr geschrieben habe als ich eigentlich wollte, kürze ich die Sache zum guten Schluss ein wenig ab:

1. Ich hängte die geklonte Harddisk an den zweiten IDE-Port und fuhr Windows von der lauffähigen “alten” Platte hoch. Anschließend entfernte ich im Windows Explorer das Häckchen “Laufwerk komprimieren, um Speicherplatz zu sparen” in den Eigenschaften der “neuen” Festplatte. Das Dekomprimieren dauerte etwa eine halbe Stunde.

2. Bei ausgeschaltetem Rechner stöpselte ich die geklonte und dekomprimierte Festplatte als Master an den ersten IDE-Port, startete den PC neu und stellte im BIOS die Zugriffsart auf die Platte von AUTO auf LBA um. In der Boot-Reihenfolge setzte ich das CD-ROM an die erste Stelle und fuhr den Rechner mit einer bootfähigen XP-CD hoch.

3. Beim Booten von der XP-CD wurde ich irgendwann gefragt, ob ich die vorhandene Windows-Installation reparieren wolle (Stichwort: Reparaturkonsole). Wenn man diese Option wählt, kann man sich anschließend einloggen (sein Administratoren-Passwort sollte man dafür schon parat haben, ansonsten ist man angeschissen!) und die Anwendung FIXMBR starten. Dadurch wird der “Master Boot Record” (MBR) der Boot Disk repariert. Und genau das war es, was die geklonte Platte endlich zum Laufen brachte – Nach einem erneuten Reboot wurde Windows sauber und ungewohnt schnell gestartet. Sämtliche Programme und Verknüpfungen funktionierten einwandfrei. Nach sechseinhalb Stunden zähen Ringens hatte ich endlich die Tücken der Technik besiegt!

Warum ich den ganzen Kram, der sowieso keine Sau interessiert, hier so lang und breit erzähle? Weil ich mich tierisch über die gelungene Operation freue und heute einfach Lust auf’s Schreiben hatte!



Das geht mir (und Ferrero) auf die Eier
Donnerstag, 7. August 2008, 15:33 Uhr
Abgelegt unter: Allgemein, Genervt!

Eigentlich wollte ich die längere Sendepause heute mit einem Text über meine augenblickliche Schreibblockade beenden, aber dann stolperte ich bei “Spiegel Online” zufällig über folgenden Artikel:

ANGST UM KINDER – Politiker wollen Überraschungs-Ei verbieten

Nicht, dass ich ein besonderer Fan der Ü-Eier wäre – Zwar mag ich die Schokolade recht gern, aber mit dem Plastikinhalt kann ich absolut nichts anfangen. Außerdem sind mir die Dinger viel zu teuer … aber das soll gar nicht das Thema sein. Viel wichtiger ist doch, dass man an dieser kleinen unscheinbaren Meldung erkennen kann, wie es um die Politik in diesem Land bestellt ist: Nämlich sehr, sehr schlecht!

Beim Lesen des o.g. Artikels könnte tatsächlich der Eindruck entstehen, dass ein Haufen von gelangweilten Sesselfurzern scheinbar nichts Besseres zu tun hat, als sich mit solchem Killefitz zu beschäftigen. Ärgerlich ist dabei, dass diese Sesselfurzer (sowie deren Sessel und die Büros, in denen diese Sessel stehen) vom Steuerzahler bezahlt werden. Haben diese Leute keine sinnvollen Aufgaben zu erledigen? Gibt es keine wichtigeren Probleme, die eine “Kinderkommission” zu lösen hätte?

Was ist eigentlich eine Bundestagskommission? Ist das so eine Art Arbeitsgemeinschaft, wie man sie aus der Schule kennt – nur eben für Politiker? Ich fand das damals immer ganz klasse: Man konnte sich meistens genau die AG aussuchen, die man persönlich am interessantesten fand, normalerweise hatte man eine Menge Spaß dabei, der Arbeitsaufwand hielt sich in Grenzen und es gab keine Noten. Das war “Schule light”! Und genau so stelle ich mir ab heute auch die Arbeit einer Bundestagskommission vor: Als “Politik light”.

Wer sich ernsthaft mit solchen Banalitäten wie dem Verbot von Überraschungs-Eiern beschäftigt, drückt sich in meinen Augen vor den wirklich wichtigen Aufgaben. Ich habe da folgendes Bild vor dem inneren Auge: Der Karren steckt im Dreck, aber statt ihn mit aus dem Dreck zu ziehen, beschäftigen sich einige Leute lieber mit der Frage, ob man die Radnaben nicht vielleicht in einer anderen Farbe lackieren sollte. Und das gemeine Steuervieh darf für solch dämliche Grübeleien auch noch blechen.

Ich möchte lieber gar nicht wissen, was es sonst noch für Bundestagskommissionen gibt. Vielleicht sollte man sich bei Ferrero einmal überlegen, ob man die bereits vorhandenen Warnhinweise auf den Überraschungseiern nicht noch etwas erweitern sollte: “Nicht für Kinder unter 3 Jahren und Politiker geeignet, da Spielzeug oder Kleinteile verschluckt oder eingeatmet werden können. Überwachung durch Erwachsene und kritische Wähler ratsam.”

Augenblickliche Tendenz meiner persönlichen Politikverdrossenheit: St-EI-gend!