Saures!
Da ich auf meinem eigenen kleinen Planeten in meiner eigenen kleinen Zeit lebe, hatte ich vor etwa einer halben Stunde kurz vergessen, dass sich heute wieder einmal ein ganz, ganz schlimmer Tag jährt. So geschah es doch tatsächlich, dass ich auf das Düdeln der Türklingel reagierte und den Hörer der Gegensprechanlage von der Gabel nahm (jedenfalls musste ich nicht hinsprinten, da ich wegen meines anstehenden Wochenendeinkaufs sowieso im Flur stand). Auf mein unfreundlich hingerotztes “Hallo?” bekam ich die etwas unpassende Antwort “Süßes oder Saueres” zu hören. Der Sprecher dieser Worte war entweder ein sehr kleines Kind oder jemand, der vor dem Artikulieren seines unverschämten Erpressungsversuchs einen kräftigen Zug aus einem Heliumballon genommen hatte. Mir fiel die Kinnlade gen Erdmittelpunkt und ich raunzte ein todesverachtendes “Ich nehme Saures … und tschüß” in die Sprechmuschel. Die Konsequenzen waren mir wirklich egal!
Naja, nach meinem Einkauf checkte ich dann zur Sicherheit kurz den Inhalt meines Briefkastens und fand weder eine tote Ratte noch einen frischen Hundehaufen darin vor. Von wegen Saures – Die alte Briefbox war quasi pH-neutral. Feiges Pack! Hah!
So bleibt mir wieder einmal nur das große Kopfschütteln. Musste man so ein Scheiß wie Halloween unbedingt nach Deutschland importieren?
Eigentlich weiß ich gar nicht, warum ich mich so über diese Kinderkacke, aufrege, denn das große Kotzen bekam ich heute eher beim Lesen dieser Meldung. Irgendwann wird dem Pöbel der Kragen platzen und wird solch raffgierigen Absahnern, die sich selbst so unverschämt mit Süßem beschenken, Saures geben … und dann ist hier jeden Tag Halloween.
Den ärztlichen Rat befolgt
Meine Zahnärztin hat mir empfohlen, meine Beißerchen kräftig zu putzen. Eine Zahnbürste ist leider kein Drehmomentschlüssel:

Übergewicht als Chance für’s Weltklima
Folgende Gedanken kamen mir vorgestern in der Badewanne:
Da dicke Menschen ein höheres Körpervolumen aufweisen als schlanke Menschen, benötigen sie aufgrund der dadurch resultierenden höheren Wasserverdrängung auch weniger (warmes) Wasser bei einem Vollbad.
Mit einer Fettschicht wird der Körper besser gegen Kälte geschützt. Wer unempfindlicher gegen niedrige Temperaturen ist, heizt instinktiv auch weniger.
Ich glaube, ich stelle meine Abnehmversuche wieder ein – Der Umwelt zuliebe!
Dem Ärger schnell Luft gemacht
Für den Nachhauseweg wählte ich heute ausnahmsweise eine etwas andere Strecke, weil ich noch zur Bank musste. Auf einer Hauptstraße schoss mir plötzlich, aus einer Nebenstraße kommend, ein Radfahrer (männlich, stark pubertierend) von rechts nach links am Kühlergrill vorbei. Er hatte einen Affenzahn drauf, Kopfhörer in den Ohren, schaute weder nach links noch nach rechts und überquerte die Straße bei rot über einen Fußgängerüberweg. Dümmer geht’s wohl nicht, oder? Nur Scheiße im Kopp, die Leute…
Stundenmotel
Mannomann, dermaßen angepisst, wie ich es im Augenblick bin, war ich schon lange nicht mehr. Blutdruck und Herzfrequenz sind seit etwa einer halben Stunde noch nicht auf dem normalen Level.
Da die Winterräder für das “Ei” beim Händler eingelagert sind, bekam ich vor ein paar Wochen von diesem einen Anruf und das Angebot, mein Auto saisonal korrekt bereifen zu lassen. Außerdem stand noch ein Wintercheck an, den ich ebenfalls noch “mitnehmen” konnte. Für diese Aktionen stellte der Händler zwei Samstage im Oktober zur Wahl. Wir vereinbarten also, dass ich heute um 9:00 Uhr in der Werkstatt aufkreuzen sollte. Lockere Zeitschätzung der Frau am Telefon: “Da kommet Sie vorbei und no oir halbe Schdund sind Sie wiedr auf dr Pischd.” (Schwäbische Übersetzung by FH Wedel)
Pünktlich um 9:00 Uhr stand ich auf der Matte und fand einen leeren Empfangsschalter vor. Erst als sich ein älteres Ehepaar, das nach mir gekommen war, an mir vorbeischob und einen um die Ecke liegenden Schreibtisch ansteuerte, merkte ich, dass ich falsch anstand und stellte mich an der vorbildlich versteckten Service-Annahme an. Nach einer kurzen Wartezeit kam ich an die Reihe, gab Wagenschlüssel und Einlagerungsschein ab, worauf mir Sitzplatz und Brezel im “Café” des Autohauses angeboten wurden. Da dort schon eine Schar Kunden dicht auf dicht herumhockte und meine gesellige Ader nicht besonders gut durchblutet ist, schaute ich mir erst einmal im Showroom die ausgestellten Autos an. Das geschah selbstverständlich eher halbherzig, denn schließlich habe ich mir erst vor nicht einmal einem Jahr ein neues Auto gekauft.
Nachdem mir die Autoanguckerei zu langweilig geworden war, setzte ich mich dann doch in das “Café” und beschäftigte mich mit der erstbesten Zeitschrift, die ich in die die Finger bekam. Es handelte sich um ein automobilophiles Druckerzeugnis aus einem Verlagshaus, dem bereits die 68er “auf die Finger” hauen wollten, und über das ich mir ebenfalls schon vor ewigen Zeiten meine “Meinung gebildet” habe. Der in diesem Magazin ernsthaft propagierte Begriff “CO2 Hysteriker” bestärkte mich übrigens in meiner “gebildeten Meinung”.
Irgendwann kam es mir so vor als würde ich nicht auf meine Winterreifen sondern auf den Winter selbst warten und wurde ein wenig hibbelig. Die beiden Kunden, die vor mir an der Reihe waren, hatten schon vor einer Weile ihre umbereiften Fahrzeuge in Empfang genommen und das Weite gesucht – Anschließend tat sich nicht mehr viel, außer dass sich noch mehr Kunden ansammelten. Kurz nach zehn Uhr platzte mir innerlich der Kragen und ich stellte mich noch einmal bei der Service-Annahme an, um im direkten zwischenmenschlichen Gespräch einen Lagebericht zu erhalten – Mein Hals war inzwischen so dick, dass ich wahrscheinlich durch keine Tür mehr gekommen wäre. Als ich dann endlich meinem Unmut in sehr ruhiger, aber durchaus ätzender Art und Weise Luft machen konnte, schenkte mir der Typ hinter dem Schreibtisch lediglich ein hilfloses Schulterzucken, begab sich in die Werkstatt und kam mit der unbefriedigenden Auskunft zurück, dass der Wagen noch in Arbeit sei. Eine Erklärung, wie es zu dieser nicht unerheblichen Verzögerung kommen konnte, blieb aus.
Ich setzte mich also wieder hin, und kam kurz mit einem anderen Kunden ins Gespräch, dessen vergeudete Lebenszeit zu diesem Zeitpunkt bei fünfzig Minuten lag. Wenig später kam jemand aus der Werkstatt, rief mich aus und begleitete mich zu meinem Wagen. Immerhin war der Mann sehr freundlich und konnte dadurch meine Zorneswogen ein wenig glätten.
Warum ich so extrem angefressen bin, kann man an zwei Dingen festmachen:
- 1. Es wäre niemandem ein Zacken aus der Krone gebrochen, mich kurz darauf hinzuweisen, dass es etwas länger dauern könne. Ich war in Sichtweite und man hätte mich einfach nur ansprechen müssen – Ich wäre mit Sicherheit nicht einmal sauer geworden. Dass ich nach einer Stunde selbst aktiv werden musste, gibt ordentliche Abzüge in der B-Note.
- 2. Bedingt durch Punkt 1, war ich mit dem Service also sehr unzufrieden. Trotzdem muss ich zahlen, was man mir in Rechnung stellt. Meine zusätzliche Wartezeit bezahlen die mir aber nicht.
Klartext
Ich bin eigentlich kein besonderer Freund von ultrakurzen Blog-Beiträgen, aber heute kann ich mir einen solchen aus aktuellem Anlass einfach nicht verkneifen. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, einem älteren Herrn dafür zu danken, dass er Fernsehmachern und TV-Nation so wundervoll in die Suppe gespuckt und mir aus tiefster Seele gesprochen hat.
Danke, Herr Reich-Ranicki! Weiter so!
Alles hört auf (m)ein Kommando
Da sich die Fernbedienungen für meinen Fernseher, zwei DVD-Player, einen HDD-Recorder und zwei Digital-Receiver auf dem Wohnzimmertisch stapelten, geisterte mir schon seit einiger Zeit die Anschaffung einer lernfähigen Universalfernbedienung durch den Kopf. Die Auswahl an solchen Geräten scheint endlos zu sein, aber durch die Empfehlung eines Users in einem Filmforum, über die ich irgendwann im letzten Jahr gestolpert bin, war ich bereits zu Beginn meiner Suche ziemlich festgelegt. Zu diesem Zeitpunkt war ich von den Möglichkeiten der Sony RM-AV2000T recht angetan. Dieses oder ein vergleichbares Gerät sollte es sein.
Nun gibt es mit Sicherheit Universalfernbedienungen, die etwas leichtfüßiger daherkommen, aber genau das war es, was ich absolut nicht wollte – Eine RC mit fummeligen Kleinsttasten? Nein, danke! Es darf manchmal auch etwas mehr sein. Ich wünschte mir also eine lernfähige und programmierbare Tischfernbedienung mit hoher Flexibilität, was die Belegung der Tasten anging. Ein großes und übersichtliches Display mit Touchscreen, Makroprogrammierung und timergesteuerte Befehlsausführung standen ebenfalls auf meinem Wunschzettel. Selbstverständlich wollte ich für eine solche Wunderkiste kein Vermögen ausgeben und war bereit, mich auf dem Gebrauchtmarkt umzuschauen.
Dass es letztendlich nicht die Sony RM-AV2000T sondern das Nachfolgemodell RM-AV3000 geworden ist, lag an einem sehr ausführlichen Testbericht, den ich auf der spezialisierten Web Site von Remote Central gefunden habe. Das ‘neuere’ Modell ist zwar auch nicht mehr ganz taufrisch, konnte mich aber mit seinen Features absolut überzeugen. Kurzerhand ersteigerte ich mir eine neuwertige 3000er bei einem namhaften Online-Auktionshaus und wurde nicht enttäuscht. Die Steuerbefehle meiner vorhandenen Fernbedienungen ließen sich problemlos in das neue Gerät übertragen und funktionieren dort einwandfrei.
Besonders nett ist die Möglichkeit, Befehlsabfolgen (Makros) via Timer zu steuern. Seit ich notgedrungen (Umstellung der Verschlüsselung) für’s Pay-TV-Glotzen meine gute alte d-box mit Linux gegen einen zertifizierten Digital-Receiver austauschen musste, hatte ich ein ziemliches Problem: Strahlte mein Abo-Anbieter nämlich in meiner Abwesenheit eine Sendung mit Jugendschutzsperre aus, konnte ich die Aufnahme von vornherein abhaken, da der Code zum Entsperren von Hand eingegeben werden musste. Ich konnte also keine “jugendgeschützte” Sendung aufnehmen, wenn ich auf der Arbeit, unterwegs oder im Bett war. Mit der neuen Fernbedienung lasse ich nun einfach eine Minute vor Beginn der Sendung den Code als Makro ablaufen und bekomme auch in Abwesenheit endlich wieder (fast) alle Filme, die ich haben möchte, auf den HDD-Recorder.

Das sinnvoll genutzte Wochenende
Am Donnerstag letzter Woche traf sich wieder einmal der “Cineastische Kreis” in Ravensburg, um eine weitere mehrtägige Filmsession in Angriff zu nehmen. Als (selbsternannter) Chronist der Gruppe wird mir an dieser Stelle die große Ehre zuteil, der Weltöffentlichkeit das Programm des langen Wochenendes präsentieren zu dürfen. (*schwall-schwafel-blubb*)
Donnerstag (02.10.2008)
Charlotte Roche unter Bestattern (Deutschland 2008, O: Charlotte Roche unter Bestattern, R: Eric Pfeil, Jochen Schmitz)
Der Krieg des Charlie Wilson (USA 2007, O: Charlie Wilson’s War, R: Mike Nichols)
Jona / Tomberry (Niederlande 2005, O: Jona/Tomberry, R: Rosto)
Freitag (03.10.2008)
Haze (Japan 2005, O: Haze, R: Shinya Tsukamoto)
The Fountain (USA 2006, O: The Fountain, R: Darren Aronofsky)
Tekkonkinkreet (Japan 2006, O: Tekon kinkurito, R: Michael Arias)
Memories of Matsuko (Japan 2006, O: Kiraware Matsuko no Isshō, R: Tetsuya Nakashima)
Lost in La Mancha (USA 2002, O: Lost in La Mancha, R: Keith Fulton, Louis Pepe)
House M.D. – Skin Deep (USA 2006, O: House M.D. – Skin Deep, R: Jim Hayman)
Samstag (04.10.2008)
Fido (Kanada 2006, O: Fido, R: Andrew Currie)
Santa Sangre (Italien, Mexiko 1989, O: Santa Sangre, R: Alejandro Jodorowsky)
A Bittersweet Life (Südkorea 2005, O: Dalkomhan Insaeng, R: Kim Ji-woon)
Hudsucker – Der große Sprung (Großbritannien, USA 1994, O: The Hudsucker Proxy, R: Joel Coen, Ethan Coen)
House M.D. – All In (USA 2006, O: House M.D. – All In, R: David Foster)
Sonntag, 05.10.2008
Am Sonntag blieb die Leinwand kalt, da sich der “Cineastische Kreis” nach dem Frühstück wieder in alle Himmelsrichtungen verflüchtigte. Jaja, die liebe Arbeit…