Zu einem ziemlich beknackten Arbeitstag gesellte sich heute noch das ultimative Finale einer Kette von Merkwürdigkeiten, die am letzten Sonntag ihren Anfang nahm.
Den ausgesprochenen Filmfreund und -sammler in mir juckte es am letzten Wochenende heftigst in den Fingern und ich stöberte seit langer Zeit mal wieder bei Amazon im Angebot herum. Im ersten Schub bestellte ich mir “Long Way Round”, “Das wandelnde Schloss – Deluxe Edition”, “Ghost in the Shell 2 – Innocence” und “Brothers Grimm (2 DVD Set)”. Als ich später noch einmal den Weg zu Amazon fand, fiel mir auf, dass der Laden inzwischen auch Artikel ohne Jugendfreigabe führt und versendet. Natürlich wurde ich sofort hellwach und schaute mich nach “The Devil’s Rejects” um, von dem ‘das Volk’ schon seit einiger Zeit schwärmt. Erst liebäugelte ich mit dem “2 DVD Director’s Cut” (€ 16,89) als mir auffiel, dass es eine “Rob Zombie Box” für € 13,97 gab, die neben der geschnittenen Fassung von “Haus der 1000 Leichen” auch noch “The Devil’s Rejects” als Doppel-DVD enthielt. Nach einer kurzen Recherche im Web stellte sich heraus, dass es sich dabei a) wohl um die gleichen Scheiben wie beim “Director’s Cut” handeln durfte und der Film b) uncut war. Der Preis war natürlich verführerisch – Die geschnittene DVD von “Haus der 1000 Leichen” sah ich als nutzlosen Beifang an, denn geschnittene Fime kaufe ich normalerweise sowieso nicht und außerdem habe ich mir schon vor ein paar Monaten die ungeschnittene Fassung aus Österreich besorgt. Ich legte noch “Es” und “Poltergeist” in den Einkaufswagen und schickte also an diesem Tag noch eine zweite Bestellung ab. Mir war übrigens klar, dass für den “Spezialversand für Artikel ohne Jugendfreigabe” (Amazon) € 4,95 zusätzlich berechnet wurden.
Als ich nun versuchte meine beiden Bestellungen zu einer einzigen Lieferung zusammenzuführen, wurde dies mit dem Hinweis auf den Artikel ohne Jugendfreigabe verweigert. Na, schön, dann eben nicht!
Am Montag erreichte mich um 08:29 Uhr die Versandbestätigung für die erste Bestellung. Um 10:02 Uhr folgte die Versandbestätigung für die zweite Bestellung, allerdings OHNE die “Rob Zombie Box”. Das hatte wiederum zur Folge, dass die beiden gesendeten DVDs (”Es”, “Poltergeist”) in ihrer Summe unter einen Bestellwert von € 20,– fielen und mir dafür plötzlich € 3,– Versandkosten berechnet wurden. Das war der Zeitpunkt, an dem ich das erste Mal einen dicken Hals bekam. Hätte ich die Versandbestätigung für die “Rob Zombie Box”, die um 21:16 Uhr eintrudelte, aufmerksamer gelesen, wäre mein Hals wahrscheinlich wieder recht schnell abgeschwollen. Die Versandkosten von € 4,95 wurden scheinbar zwischen den beiden Sendungen aufgeteilt. Der Versand der bösen DVD ohne Jugendfreigabe kostete laut Mail nur noch € 1,95. Inzwischen war ich also wieder ruhiger, aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende.
Am Dienstag kam ich von der Arbeit und eine Benachrichtigung lag in meinem Briefkasten. DHL vermeldete auf dieser, mich nicht angetroffen zu haben und teilte mir noch die Nummer der Sendung mit. Der Zettel unterschied sich von den üblichen roten Karten der Paketpost, da dort mehr Text stand und mehrere Kästchen zum Ankreuzen vorhanden waren, über die normalerweise das weitere Vorgehen in einer solchen Sache gesteuert wird (Abholung “Heute jedoch nicht”, erneute Lieferung usw.). Das Problem war nur: Es war nichts angekreuzt! Ich ging also einfach mal davon aus, dass ich am nächsten Tag wie gewohnt zur Post schlappen müsste und mein Päckchen in Empfang nehmen könnte.
Am Mittwoch kam ich irgendwie nicht dazu, zur Post zu gehen (erst vergessen, dann zu faul). Also beschloss ich, am Donnerstag nach der Arbeit direkt dorthin zu fahren. Da mir am Donnerstag Nachmittag ziemlich schlecht war, kam ich zeitig aus dem Büro und quälte mich noch auf die Post. Dort wurde mir dann gesagt, dass die Nachricht von einem DHL-Kurier(!) sei und solche Lieferungen nicht auf der Post abgegeben werden dürften. Ich solle die Nummer auf der Benachrichtigungskarte anrufen und eine neue Anlieferung für den Folgetag beantragen. ….der Hals wurde dicker!
Ich rief also die kostenpflichtige 01805er-Nummer an und verbriet € 0,24 für eine Terminabsprache. Am Freitag (also heute) sollte die DVD zwischen 17:00 und 22:00 Uhr geliefert werden.
Heute, Freitag (und zwar kein guter!): Ich komme von der Arbeit und öffne meinen Briefkasten. Mir fällt zuerst eine Postkarte von DHL auf. Ich wundere mich natürlich und denke, dass der Kurier außerhalb des vereinbarten Zeitfensters da war. Dann sehe ich, dass die Karte auf dem Postweg in meinen Briefkasten geflattert war – datiert auf den 30.11.2006 und per FRANKIT mit € 0,45 frankiert. Unnötig wie’n Kropf, denke ich noch so bei mir, denn schließlich hatte ich ja schon eine Nachricht bekommen und außerdem einen neuen Liefertermin vereinbart. Totale Verschwendung – Absoluter Kundenservice-Overkill. Als ich dann vor meine Wohnungstür kam, gab es eine nette Überraschung: Das besagte Päckchen lag auf meiner Fußmatte. Natürlich war ich froh, dass ich nun endlich die heiß erwartete Box in meine Sammlung aufnehmen konnte, aber eine Frage bohrt doch in mir: Wie ist es möglich, dass Amazon sich einen Spezialversand für Artikel ohne Jugendfreigabe bezahlen lässt und strengste Auflagen dafür formuliert ["Der Name auf dem Ausweis des Empfängers der Bestellung muss dem in der Lieferadresse hinterlegten Namen **exakt** entsprechen."(Amazon)] und die Sache dann in der Praxis für’n Arsch ist? Da hätten die die Scheiben auch gleich ohne Zusatzkosten in eines der anderen Pakete stecken können. Oder?
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[...] Als ich dann endlich mit meiner DVD-Box nach Hause kam, lauerte in meinem Briefkasten bereits das nächste Unglück. Am 19.01.2008 hatte ich nämlich bei einem namhaften Versender eine Vorbestellung abgesetzt. Nachdem uns M. aus Mannheim auf der Silvester-Filmsession mit der ersten DVD von “Elfen Lied” (ich bevorzuge “Elfenlied”) angefixt hatte, wollte ich nämlich unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgeht. Da traf es sich ganz gut, dass am 28.01.2008 eine neue Box (”Elfenlied” – Slimline Edition, 4 DVDs) mit der kompletten Serie erscheinen sollte. Der Haken an der Sache: Die Box hat keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG, was zur Folge hat, dass der Versand durch strenge Auflagen reglementiert ist – Beim besagten Online-Händler läuft diese Sache unter “Spezialversand für Artikel ohne Jugendfreigabe”, was sich dieser auch noch zusätzlich entgelten lässt. Ich hatte bereits in der Vergangenheit eine merkwürdige Erfahrung mit diesem Spezialversand, wagte mich aber trotzdem beherzt an die Bestellung von “Elfenlied”. [...]
Pingback von Squalus am 29.01.2008 um 21:04Einen Kommentar hinterlassen