Heute war ich mit meinem liebreizenden Töchterlein (Boah, wenn die das liest, bin ich so gut wie tot! ) im Kino. Da nichts anderes lief und der liebreizende Papa sowieso einen extremen Computeranimationsfilmfimmel hat, entschieden wir uns (also ich) für “Könige der Wellen”. Als wir dann später aus dem Kino kamen, fiel mir auf, dass ich den Film gar nicht so richtig genossen hatte. Woran lag es? War der Film etwa nicht nach meinem Gusto? — Nein! Der Streifen war schon klasse, aber ich begehe einen ganz bestimmten Fehler immer und immer wieder: Ich besuche
Nachmittagvorstellungen Kinderbelustigungsveranstaltungen – Chaostage sind dagegen die reinsten Meditationssessions. So war es auch heute wieder einmal.
Bin ich jetzt etwa auch noch ein Kinderfeind? — Neee, keine Sorge! Menschen beginnen dem Misanthropen Squalus erst auf den Sack zu gehen, wenn sie unübersehbar zu widerlichen Erwachsenen mutieren. “Erwachsene” ist dann auch das Stichwort. An den Nachmittagsvorstellungen der Kinos stören weniger die Kinder, sondern vielmehr die Eltern. So musste ich heute neben einer dreiköpfigen (ob die wirklich Köpfe auf den Hälsen hatten oder nur bemalte Luftballons?) Alb-origine-Familie sitzen. Ja, die konnten wirklich nur “von d’r Alb ra” sein, denn die Kommunikation wurde ausschließlich über unartikulierte Grunzlaute vollzogen, wobei sich das männliche Alpha-Tier des Rudels mit seiner lauten Stimme besonders hervortat. Das mag ja vor der Vorstellung noch eine lässliche Sünde sein, aber während des Films kann man sich damit meine Wenigkeit zum ewigen Todfeind machen. Es war natürlich klar, dass sich das Trio auch während des Pinguinabenteuers in normaler Lautstärke unterhielt – Dem Kind sei’s ob seines Alters verziehen, den Eltern wünsche ich jedoch an dieser Stelle die Pest an den Hals.
Besonders unangenehm fielen heute auch die ganzen Zuspätkommer auf. Der Film lief bereits und in den ersten fünf Minuten kam alle dreißg Sekunden eine neue Arschkuh (Gruß an Stiggi!) oder Kleingruppe in den Saal. Verdammt! Es war voll und der Platzanweiser musste mit der Taschenlampe nach freien Plätzen suchen, die selbstverständlich so ungeschickt lagen, dass diese völlig verplanten Arschlöcher auch noch durch’s Bild laufen mussten. Irgendwie war bei mir zu diesem Zeitpunkt schon die Luft raus und die Stimmung gereizt. Eigentlich sollte man das wie in der Oper oder im Theater halten: Wer nicht rechtzeitig zum Vorstellungsbeginn auf seinem Platz sitzt, der muss eben draußen bleiben. Basta!
So, ich gönne mir wegen der gar schröcklichen Erlebnisse jetzt erst einmal eine Runde Heimkino. Hier ist es wenigstens ruhig (solange niemand seine Tapete an die Wand nagelt o.ä.).
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