Ich kann kochen! Ja, das kann ich wirklich und es geht mir ohne viel Nachdenken leicht von der Hand. Backen kann ich hingegen überhaupt nicht. Gebt mir das beste Backbuch der Welt, Eier, Butter, Mehl, Zucker, Backpulver und einen Backofen – Das Ergebnis wird nie so sein, wie es ursprünglich geplant war. Auch wenn ich mich den Vorgaben eines Rezeptes hundertprozentig unterwerfe, kommen letztendlich immer nur schwarz verkohlte Kuchen mit flüssigem Teigkern oder riesige verlaufene Keksplatten aus dem Ofen.
Vor einigen Wochen habe ich für R’s Brunch ein paar Haferflockenkekse gebacken. Das bewährte Rezept einer Kollegin hatte ich leider verschlonzt, aber im Web fand ich sehr schnell eine Alternative. Ich besorgte die Zutaten, hielt mich sklavisch an die Mengenangaben und achtete sorgsam auf Temperatur und Backzeit. Die fabrizierten “Kekse” waren zunächst keine, denn die Teigkleckse, welche ich auf dem Backpapier platziert hatte, verteilten sich nach ein paar Minuten in der Hitze des Ofens gleichmäßig über das gesamte Blech. Nach dem Auskühlen konnte ich die so entstandene Platte in kleinere Plättchen brechen. Das sah zwar nicht besonders professionell aus, aber das Feedback auf der Party und von meinen Kollegen, die die Reste verköstigen durften, war durch die Bank weg positiv. Dumm gelaufen, aber lecker!
Da ich nun doch länger als geplant auf mein neues Auto (inzwischen habe ich es) warten musste, stürzte ich mich am vergangenen Dienstag aus Frust in eine Übersprunghandlung und wollte mir ein paar Müslikekse backen – Just for fun! Auf Basis des vorhandenen Haferflockenrezeptes wollte ich meiner Kreativität freien Lauf lassen und besorgte eine Tüte Früchtemüsli. Auch diesmal verliefen die Teigkleckse nach einigen Minuten auf dem gesamten Blech und verbanden sich zu einer “amorphen Masse”, wie Dittsche sagen würde. Das Endergebnis hatte aber noch eine weitere Überraschung in petto. Die Platte war oben knusprig und unten klebrig. Nach dem Auskühlen ließen sich daraus keine mundgerechten Kekse brechen, da der ganze Rotz beim Anfassen zerbröselte. Ich beschloss, das Blech umzustürzen und die matschige Seite noch einmal gewaltsam mit etwas Oberhitze in eine keksartige Konsistenz zu zwingen.
Nun habe ich also eine ordentliche Portion süßes Röst-Müsli. Das Zeug ist wirklich schmackhaft, aber sein undefinierbarer Aggregatzustand lässt die Bezeichnung “Keks” absolut nicht zu. Ich kann eben nicht backen, aber ich könnte es ja auf meine alten Tage durchaus noch lernen! We shall never surrender!
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2 Kommentare bisher
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Ein einziger Keks in der Größe einer Familienpizza ist immerhin ziemlich originell. Vielleicht ist das eine Marktlücke? Immer das Gebacke mit dem Vollkorngeraffel! Müslikekse kämen mir nie in den Ofen und das ungesund aussehende Vollkornmehl habe ich noch nie verwendet. Wenn ich was Gesundes will, esse ich Obst. Wenn ich Kekse oder Kuchen esse, darf’s, nein, muss es krachen. Meine SM, langjährige Weight Watchers-Jüngerin, hat immer kalorienkorrekte Kuchen gebacken, die grauenhaft waren.
Apropos Ofen: Vielleicht solltest du auf die Muffinproduktion umsteigen. Die gehen auch in herzhaft und haben wegen der Form keine Chance zum Verlaufen.
Ach, nur ein einziger Klammersatz zum neuen Auto? Stimmt was nicht damit?


So richtig auf dem Körnertrip bin ich eigentlich nicht, aber Haferflockenkekse gehören, seit mich eine Kollegin damit angefixt hat, zu meinen absouten Lieblingskeksen. In meinem Backwerk befindet sich grundsätzlich politisch inkorrektes Weizenmehl – Vollkornmehl oder Dinkeldingsbums kommt mir nicht in den Teig. Die Anregung mit den Muffins nehme ich gern einmal auf. Die besten Muffins, die ich mir bisher in die Figur hauen durfte, waren deftig mit Zwiebeln und Speck.
In Sachen Kalorienbomben liege ich mit dir wohl auf einer Wellenlänge. Es geht wohl kaum etwas über eine leckere Mandarinentorte oder eine Mohnschnecke. Allerdings muss ich mich im Augenblick enorm disziplinieren, da ich mich wieder einmal in Richtung Idealgewicht kämpfe. 14kg habe ich seit dem 11.06.07 bereits abgenommen, aber der Weg ist trotzdem noch recht weit.
Das neue Auto (endgültig “Das Ei” getauft) ist super und es ist auch alles in Ordnung damit. Den Klammersatz habe ich einfach mal als Zwischeninformation eingeschoben, damit ihr wisst, dass die lange Zeit des Wartens nun ein Ende hat. Jetzt muss ich mich erst einmal an die extrem leichtgängige Servolenkung gewöhnen, denn sie vermittelt in Kurven nur ein Minimum an Fahrbahnkontakt, was sich äußerst merkwürdig anfühlt. Auch das Fehlen einer langen Motorhaube ist gewöhnungsbedürftig. Wenn ich aus der Tiefgarage fahre, habe ich immer das Gefühl, dass ich beim Abbiegen auf die Rampe irgendwo anstoße, obwohl ich wahrscheinlich noch zig Meter Platz habe. Am roten Ampeln stehe ich unnötigerweise mit dem Abstand einer R19-Motorhaubenlänge hinter meinem Vordemann, weil ich es einfach so gewohnt bin. Vielleicht kann ich mir am Wochenende einen ausführlicheren Text zum neuen Auto aus den Hirnwindungen quetschen.
Kommentar von Squalus

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