Stabile Navi-Halterung und mangelnde Bodenhaftung
Montag, 2. Juni 2008, 21:30 Uhr
Abgelegt unter: Allgemein, Motorrad

Heute konnte ich endlich die Eigenbau-Haltevorrichtung für mein Navi in Empfang nehmen. Mein Kollege “Ka-oss” hat mir das Dingens in den letzten Tagen netterweise zusammengebastelt, da es mir an der entsprechenden Werkstatt bzw. an den benötigten Werkzeugen mangelte. Von einer ins Web gestellten Bauanleitung eines K 1200-Fahrers inspiriert, tüftelten wir eine ähnliche Lösung für meine K 1100 LT aus, die sogar noch einen Tick simpler ist.

Letztendlich handelt es sich bei der Halterung um ein 10mm-Aluminiumrohr, das an den Enden abgeflacht und angebohrt wurde. Dieses Teil wurde mittels zweier Schrauben an den oberen Gewinden der Innenverkleidung befestigt. An diese Stange wurde der originale Fahrradhalter aus dem Lieferumfang des Medion MD 96700 geschraubt. Der Dämmgummi einer Rohrschelle (Baumarkt) gleicht den Unterschied zwischen dem Durchmesser des Alurohrs und des Fahrradhalters aus und sorgt außerdem für eine hervorragende Vibrationsdämpfung. Eine Halteschale von einem Drittanbieter (im Web gefunden) kann nun einfach auf den Fahrradhalter geklickt werden, um das Navi aufzunehmen. Die Stromversorgung erfolgt über das originale Medion-Autoladekabel, welches über einen Adapter (Campingbedarf) mit der Bordsteckdose am Lenker verbunden wird. (Das Kabelwirrwarr auf dem Bild sieht übrigens chaotischer aus als es in Wirklichkeit ist und stört beim Fahren nicht weiter!)

Medion MD 96700 an einer BMW K 1100 LT SEEigenbau-Navihalter BMW K 1100 LT SE

Natürlich war ich neugierig, ob die ganze Konstruktion auch etwas taugte. Also machte ich mich sofort zu einer kleineren Tour auf, um irgendwelchen Macken auf die Spur zu kommen. Ich konnte keine Probleme feststellen. Die Ablesbarkeit der Navis ist in der prallen Sonne natürlich etwas eingeschränkt, grundsätzlich aber noch ganz in Ordnung. Vibrationen vom Motor oder Stöße vom Fahrwerk steckt das Ding dank Dämmgummi auf dem Rohr und Gummidichtungen an der Verschraubung sehr gut weg. Zwar hatte ich anfangs Zweifel, ob mir das Gerät nicht beim ersten großen Schlagloch aus der Halteschale flutschen würde, aber in der Praxis zeigte sich sehr schnell, dass diese Befürchtung völlig unbegründet war. Das Medion blieb auch auf unruhiger Strecke, wo es hingehörte.

Schade ist nur, dass es mir bisher nicht gelungen ist, die Navigations-Software simultan zum “Noni GPSPlot” laufen zu lassen. Das Programm, welches zuerst gestartet wird, sichert sich exklusiv den Zugriff auf die GPS-Hardware – Das zweite bekommt grundsätzlich keinen Satellitenempfang. So bleibt mir augenblicklich nur die Qual der Wahl: Entweder ich navigiere oder ich zeichne die gefahrene Strecke auf. Beides geht leider (noch) nicht.

Auf meiner Tour (In “Google Maps” leider in Segmente aufgeteilt – Besser das KML-File komplett in “Google Earth” anzeigen) hätte ich mich übrigens beinahe auf die Fresse gelegt. Kurz hinter Etzlenswenden kam ich in einer Rechtskurve auf einen durch die Hitze seifig gewordenen Bitumenstreifen, wobei die Maschine ins Rutschen geriet. Ich habe keine Ahnung, ob das Hinter- oder das Vorderrad ausbrach – Es ging einfach alles viel zu schnell! Im Bruchteil einer Sekunde stemmte ich den rechten Fuß nach außen, was die wegrutschende Maschine wieder aufrichtete, die sich mit heftigem Lenkerflattern (oder war es das ABS, weil ich die Handbremse zog? – Keine Ahnung!) auf der Gegenfahrbahn wieder stabilisierte. Wenn mir da ein Auto entgegen gekommen wäre, würde ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr darüber bloggen. Meine Reaktion auf diesen glimpflich abgelaufenen Rutscher war übrigens ein anerkennendes Pfeifen – Mehr nicht! Kein Herzrasen, kein Fluchen, kein Anhalten und Luftholen! Ich fuhr einfach weiter und war mir wieder einmal meiner Sterblichkeit bewusst geworden. Nach Bitumen auf der Straße werde ich jedenfalls in der Zukunft noch intensiver Ausschau halten, zumal ich bei Prevorst beim Abbiegen noch einmal ins Rutschen kam (allerdings nicht so heftig). Verdammtes Teufelszeug!


9 Kommentare bisher
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Zu den Bitumenstreifen hab ich eine Idee: Bastel’ Dir eigene POIs ins Navi (analog zu diversen Blitzerwarnern) und pflege alle für Mopedfahrer haarigen Geschichten ein. Dann noch 500m vorher warnen und fertig. Damit setzt Du Dir endlich das Denkmal in der Bikerszene, das Du verdienst! Von den Lizenzgebühren, die Du mit den Punkten kassierst, will ich dann aber was ab…

Dein Mopedcockpit sieht übrigens weniger nach Motorrad, als eher in Richtung Raumschiff aus: Griffheizung, Radio, Bordsteckdose,… nur das blinkende Truckerherz hinter der Scheibe und die Kaffeemaschine kann man auf den Bildern nicht so gut erkennen – wird wahrscheinlich von der mobilen Friteuse verdeckt ;-)

Fazit: Bitumen gehört auf die Innenseite von VW-Busblech!

Kommentar von SimonNo Gravatar GERMANY am 03.06.2008 um 19:23

Die Idee mit der Kaffeemaschine ist übrigens gar nicht so neu. Nachdem ich die Dicke gekauft hatte, habe ich noch ein paar Wochen lang bei einem namhaften Online-Auktionshaus die Preise für gebrauchte K 1100 beobachtet. Irgendwann stand eine total verbastelte LT drin und die hatte (neben einigen wundervoll geschmacklosen Airbrush-Gemälden) eine Reise-Kaffeemaschine zu bieten. Mann, war die Kiste häßlich!!!

Ganz so extrem wird es bei mir schon nicht werden, aber die neue Stange bietet sich für ein paar interessante Sachen an: z.B. als Halterung für eine Bullet-/Fingercam (Anschaffung bereits angedacht) oder einen Cup Holder (just kidding! ;-) ).

Beim rutschigen POI machen wir halbe-halbe. Die Idee ist eigentlich gar nicht so dumm, aber wahrscheinlich nicht so leicht umsetzbar. Die permanente Pflege der Datenbank wäre wahrscheinlich zu aufwändig.

Kommentar von SqualusNo Gravatar GERMANY am 04.06.2008 um 19:38

Simon hat gleich wieder $ in den Augen, ts ts ts

Viele Grüße euch beiden!!

Kommentar von AndreasNo Gravatar GERMANY am 05.06.2008 um 11:00

Hey, Andreas! Long time no see!!!

Ich kann Simon gut verstehen. Das ganze Geld, das er in seinen Bus steckt, muss ja schließlich irgendwo herkommen. :-)

Kommentar von SqualusNo Gravatar GERMANY am 05.06.2008 um 15:24

Jaaa, er lebt noch! Hoffe mal, dem alten Schergen geht’s gut (in KA oder PF?)! Gruß zurück – irgendwann demnächst muss ich mal eine Einweihungsparty im Kreis LB machen, dann müsst ihr auf ein Radler (Squalus, da Mopedfahrer) und 4 oder 5 Köstritzer (Andreas, weil ein BMW von alleine nach Hause fährt) vorbeikommen!

Eine Fingercam ist ne tolle Idee – bietet dann gleich Stoff für’s Lokalfernsehen (als MAZ für den Feuermann, der anhand der verteilten Kaffeefilter den Unfallhergang beschreiben darf). Immer schön anständig fahren!

Kommentar von SimonNo Gravatar GERMANY am 05.06.2008 um 21:06

[...] Am vergangegen Montag habe ich mir ja einen Eigenbau-Navihalter an meine Dicke geschraubt, allerdings gab es danach noch eine klitzekleine Frage zu klären: Wie sollten die geprochenen Richtungsanweisungen während der Fahrt an mein Ohr gelangen? Alle notwendigen Informationen werden zwar auch über das Display ausgegeben, aber ich kann ja nicht die ganze Zeit auf die Karte glotzen, zumal diese je nach Sonnenstand auch nicht immer optimal ablesbar ist. Den eingebauten Winz-Lautsprecher kann man jedenfalls auf dem Mopped getrost vergessen. [...]

Pingback von Squalus am 09.06.2008 um 17:42

[...] haben möchte! Der Kollege vom Squalus-Do-It-Yourself-Portal hat sich mal damit beholfen, eine Querstrebe ins Cockpit zu bauen. Allerdings reden wir dort von einer BMW, bei der man das Cockpit auch Cockpit nennen [...]

Pingback von Kawasaki Z1000 vs. iPhone 4 – Teil 1 GERMANY am 06.11.2010 um 15:16

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