Der Name Pål Øie hat sich vor einigen Jahren nach der Sichtung seines Streifens „Villmark“ („Dark Woods“) sehr positiv in meinem Gehirn verankert. Kein Wunder also, dass ich den aktuellen Thriller „Skjult“ („Hidden“) des Norwegers umgehend in meine diesjährigen FFF-Pflichtvorstellungen aufnahm, als ich im Programmheft darüber stolperte.
Über die verstiegene Handlung möchte ich eigentlich gar nicht so viele Worte verlieren, vor allen Dingen, weil ich mir einige offene Fragen noch nicht schlüssig beantworten konnte. Liegt es nun daran, dass ich langsam alt werde oder hat Øie es tatsächlich geschafft, mich verwirrt zurückzulassen? Wie dem auch sei, der Film hat mir wirklich gut gefallen und im großen und ganzen bekam ich das vorgesetzte Puzzle auch problemlos zusammengesetzt.
…ah, gerade dachte ich, ich hätte die letzten Fragen doch noch beantworten können, aber ich glaube, dass mir da irgendwo ein aufgenommener Logikfaden wieder verlorengegangen ist … Leider kann ich diese Fragen nicht öffentlich stellen ohne zu spoilern. Und das wäre doch wirklich zu blöd. *grmpfl* Naja, ich werde wohl noch einmal eine Nacht darüber schlafen (oder alternativ viel googeln) müssen.
Egal, ich sollte vielleicht endlich aufhören zu jammern und noch ein paar Sätze über den Film verlieren. Ja, „Skjuld“ hat mir Spaß gemacht! Pål Øie hat alle Register gezogen und einen grundsoliden Thriller auf die Beine gestellt. Die Stimmung ist von Anfang an geheimnisvoll und düster und der Regisseur hat es verstanden, eine durchgehende Spannung zu erzeugen. Dazu trägt vor allen Dingen die langsame Erzählweise bei, die in den richtigen Momenten durch sauber eingesetzte (und in den meisten Fällen unblutige) Schockeffekte jäh unterbrochen wird. Hier setzt Øie vor allen Dingen auf den geschickten Einsatz von stakkatohaftem Bildschnitt und Sound. Das hat man zwar auch schon tausendfach gesehen, aber hier wurde die Klaviatur des Schockmoments sehr sauber und fehlerfrei gespielt.
Bemerkenswert fand ich übrigens die schöne Kameraarbeit von Sjur Aarthun, der übrigens auch schon in „Villmark“ die Kamera bediente. Der Film ist wirklich schön anzuschauen und einige Einstellungen würde ich mir glatt als Poster an die Wand hängen. Einige Szenen erinnerten mich übrigens in ihrer fast schon surrealen Wirkung sehr an diverse Filme von David Lynch.
Ich hatte also einen richtig netten Kinonachmittag und hoffe, dass es heute Abend mit „The Last Days of Emma Blank“ genauso gut oder sogar besser weitergehen wird.
(8 von 10 Punkten)
Blogged @ Starbucks
5 Kommentare bisher
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Rechtschreibung: 1 (wie immer)
Gramma- und Dramatik: 1- bzw. 3
Blogort: Poser! Wahrscheinlich mit dem neuen 2-1/2-tausend-MacbookPro
Ich hab mir grad überlegt, dass du mal bitte was über deine Meinung zu Stuttgart 21 schreiben solltest – ich weiß nämlich nicht, wie meine dazu ist… und dann nehme ich halt deine zur Not an, die ist meist ganz passend. Danke.
Ach so, bis morgen bitte, ich will auch nicht ewig sagen müssen “uh, weiß ich jetzt auch nicht… Durchgangsbahnhof, Abriss, eh zu spät?”.
Kommentar von Simon

Herzallerliebster Simon,
da ich gerade aus Stuttgart komme und ein wenig durch den Wind bin, werde ich deine klugen und interessanten Anmerkungen etwas kürzer abhandeln. Ich hoffe, du wirst es mir nachsehen.
1.) Rechtschreibung: Ich bemühe mich, bin aber leider nicht perfekt.
2.) Gramma- und Dramatik: Nach etwa einem Jahr Sendepause muss ich erst einmal wieder mit dem Blog warm werden.
3.) Blogort: Ich war erstmalig dort und fand die “Caramel Hot Chocolate” erstaunlich lägga.
4.) Eingesetzte Hardware: Ich nix Apfel-Jünger!!! Verwendet wurde ein weißes, etwa zwei Jahre altes Asus Netbook (Eee-PC 1000H) mit aufgerüsteten 2GB Arbeitsspeicher. Die Farbe war damals beim Kauf tatsächlich ausschlaggebend. Nicht etwa, weil das gute Stück in weiß optisch einem Apfel-Produkt täuschend ähnlich sah, sondern weil der Preis verglichen mit einem technisch identischen, aber schwarzen Eee-PC um € 20,– niedriger war.
4.) Meine Meinung zu S21 hat sich in den letzten Jahren nicht geändert. Ich empfehle die Lektüre meiner Blog-Einträge “Bahnhofsklo 21: Ich hatte es ja irgendwie im Urin…” ( http://squalus.de/blog/?p=324 ) und “Scheißdreck 21″ ( http://squalus.de/blog/?p=175 ).
So, enough said… Und wenn ich mal richtig viel Zeit habe, werde ich mir auch deinen Rock-am-See-Bericht in Ruhe zu Gemüte führen.
Gut’s Nächtle!
Kommentar von Squalus

Squalus, das tut mir aufrichtig leid – da hab’ ich a) mich nicht mehr dran erinnert und b) auch keinerlei Recherche auf deiner Seite betrieben… das sieht man mal, dass mich S21 in 2007 nicht wirklich interessiert hat. Jetzt tut’s das, aber vor allem deshalb, weil plötzlich Gegner gegen die Gegner auftauchen, von denen ich das so nie erwartet hatte.
Sätze von “Können sie die Demo nicht irgendwo anders machen?” über “Wieso muss denn da der Berufsverkehr leiden?” bis zu “Wenn sie wenigstens auf dem Gehweg bleiben würden!” fallen da von Menschen, die ich komplett anders eingeschätzt hätte. Ich glaube wohl auch, dass eine Demo jetzt nichts (mehr) bringen wird, aber genauso glaube ich, dass eine Demo auf dem Gehweg, in den verkehrsruhigen Abendstunden und am bestens noch als Schweigemarsch angesetzt, nicht mal bemerkt wird.
Um es abzukürzen: Wenn ich jetzt von dir auch noch gelesen hätte, dass S21 rundum prima ist, wäre vermutlich mein Vertrauen in meine Menschenkenntnis endgültig verloren gegangen und ich müsste mir wohl irgendwo Hilfe suchen.
Bis denn!
…in deiner “Spamrechnung” kommt bei mir übrigens immer 8 raus – ich glaub, das verbreite ich mal in Spammerkreisen


Nur mal so zur Info: Ich habe mir meinen gestrigen FFF-Opener “Solomon Kane” schon auf DVD gekauft War ein guter Film, den man sicher mehr als einmal gucken kann…


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