Seit meinem letzten Blog-Eintrag habe ich sieben weitere Kinobesuche hinter mich gebracht. Ich ahnte bereits am Freitag, dass mir das Verfassen längerer Kritiken zeitlich nicht mehr möglich sein würde. Ich möchte aber trotzdem zu jedem am Wochenende gesehen Film ein paar Zeilen schreiben.
“Reykjavik Whale Watching Massacre“ (Freitag, 03.09.2010, 23:45 Uhr): Unterhaltsamer Splatterspaß aus Island. Wie immer sollte man bei diesem Genre kein großes Kino erwarten, aber als amüsanter Partyfilm geht RWWM allemal durch. (6 von 10 Punkten)
“Get Shorty” (Samstag, 04.09.2010, 15:00 Uhr): Das Fatasy Filmfest-Kurzfilmprogramm. Insgesamt wurden 10 Shorties gezeigt. Im Schnitt hat die diesjährige Auswahl 7,9 von 10 Punkten von mir bekommen.
1. “The Horribly Slow Murderer With The Extremely Inefficient Weapon”: “… and again …and again … and again …” Selten so gelacht!!! Absolut geil! (10 von 10 Punkten)
2. “The Story Of My Life”: Interessante Geschichte mit netter Pointe. (8 von 10 Punkten)
3. “He Dies At The End”: Warum nicht mal das Ende bereits im Titel spoilern? Klasse Idee, spannend mit einfachen Mitteln umgesetzt. (10 von 10 Punkten)
4. “I Love Sarah Jane”: Ein Lächeln sagt oft mehr als 1000 Worte. (7 von 10 Punkten)
5. “Love Me Tender“: Love hurts! (8 von 10 Punkten)
6. “Half Hearted”: Ich weiß schon, warum ich so gut wie keinen Alkohol trinke. (8 von 10 Punkten)
7. “Uyuni”: Ich fand den Streifen trotz der schönen visuellen Umsetzung zunächst ziemlich dröge, aber die böse Pointe riss alles wieder raus. (9 von 10 Punkten)
8. “Shinda Gaijin”: Abgedreht! Ein Grund, warum ich das japanische Kino so schätze. (7 von 10 Punkten)
9. “Oma rennt!”: Unterhaltsam, aber letztendlich nichts Besonderes. (6 von 10 Punkten)
10. “The Kinematograph”: Technisch ordentlich umgesetzt, aber meiner Meinung nach ein bisschen zu kitschig. (6 von 10 Punkten)
“Chatroom“ (Samstag, 04.09.2010, 17:00 Uhr): Nee, Nakata san, das war wohl ein Schuss in den Ofen. Für mich bisher der größte Langeweiler auf dem diesjährigen FFF; ich hoffe, dass es der letzte war. Blöde Story, öde Schauspieler und die Visualisierung des Internets haben die Macher von “Futurama” bereits vor Jahren unterhaltsamer hinbekommen. (3 von 10 Punkten)
“Four Lions“ (Samstag, 04.09.2010, 19:15 Uhr): Zu Recht ausverkaufte Vorstellung! Ein sehr mutiger Film, der mich trotz der ernsten realen Hintergründe zum Dauerlachen gebracht hat. Ich hoffe, dass “Four Lions” den diesjährigen “Fresh Blood Publikumspreis” bekommen wird. (10 von 10 Punkten)
“Little Big Soldier“ (Samstag, 04.09.2010, 21:30 Uhr): Eine der schlimmsten Kinovorstellungen meines Lebens! Nicht etwa, weil der Film schlecht war, sondern weil ein paar Arschlöcher in der hintersten Sitzreihe meinten, sie müssten während des Films Party machen. Zwar wurden sie hie und da darauf hingewiesen, leise zu sein, aber die Wichser waren scheinbar so alkoholisiert, dass sie das wohl nicht mehr mitbekamen. Leider hat niemand (auch ich nicht) das Kinopersonal verständigt. Zum Film: Hm, Jackie Chan wird langsam alt und in meinen Augen bot “Little Big Soldier” nur durchschnittliche Einheitskost süß-sauer. (6 von 10 Punkten)
“Corridor” (Sonntag, 05.09.2010, 15:00 Uhr): Ein spannender Thriller aus Schweden, der ohne großes Krachbumm auskommt und mit einem sehr bösen Ende aufwarten kann. Sauber! (8 von 10 Punkten)
“Bolzstraße, Stuttgart” (Sonntag, 05.09.2010, Wartezeit zwischen den Vorstellungen): Kein Film, aber zeitweise genau so gut wie Kino. Wer Interesse daran hat, wie sich (über)motorisierte Mitmenschen am Wochenende vor einem möglichst großes Publikum produzieren (bzw. zum Affen machen), ist hier genau an der richtigen Adresse. Einfach mal anschauen. Das Highlight gestern lieferte übrigens der Fahrer eines Streetfighters, der Wen-auch-immer mit einem Wheelie beeindrucken wollte und sein Moped dabei zur allgemeinen Erheiterung beinahe in die am Straßenrand parkenden Autos geballert hätte. Wie gut, dass ich mit meinem Opa-Motorrad gar nicht erst auf solche Ideen komme.
“The Last Exorcism“ (Sonntag, 05.09.2010, 19:15 Uhr): Der anwesende Regisseur Daniel Stamm wies vor der Vostellung darauf hin, dass man den Trailer getrost vergessen könne. Er habe den Film anders gemeint als es die Marketingabteilung vermitteln wolle … und das ist auch gut so. Der Film ist auch meiner Meinung nach viel interessanter und besser als es der reißerische Trailer Glauben machen möchte. Nach der Vorstellung gab es noch ein Q&A mit Herrn Stamm (sehr sympathisch!) und anschließend konnte ich noch ein signiertes Filmplakat mit Widmung abstauben. Man weiß ja nie, ob der Mann nicht irgendwann einmal sehr berühmt sein wird – “The Last Exorcism” ist jedenfalls schon ein guter Meilenstein auf dem Weg zum Ruhm. (8 von 10 Punkten)
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