Lieblingswörter

Der Squalus-Wortschatz

Neben einem guten Döner (in die eine Richtung) oder einer Ladung Erbrochenem (in die andere Richtung), sollte einem von Zeit zu Zeit auch ruhig das eine oder andere Wort über die Zunge gleiten. Hier finden sich die Perlen meines persönlichen Lieblingsvokabulars.


BUHEI: Von mir auch als ‘Bohei’ (Bohai) ausgesprochen. Die Umschreibung für eine Aufregung oder unnötiges Geschrei. “Was’n das für’n Bohai hier?” Etymologisch betrachtet kommt es übrigens von ‘Buhen’.BOMBEDRAUF: Meine Ortsbezeichnung für das größte Kaff in Deutschlands Süden.EJAKULAT: Ein Schuft, der Böses dabei denkt! Es geht hier um Worte. Diese drei (ja, es sind tatsächlich nur drei) Silben faszinieren durch ihre weiche und dennoch klare Melodie. Für mich ist das schlicht und ergreifend ein wunderschönes Wort!GARSTIG: Muss man seinem Gegenüber nach einer eingesteckten Beleidigung immer gleich sagen, dass es ein Arschloch ist? Ich denke, dass ein freundliches “Du bist ein garstiger Mensch!” gleichwertig ist. “Du bist gar garstig!” wäre die Steigerung und das zusätzliche ‘gar’ hat seinen Ursprung in irgendeinem Sketch mit Diether Krebs.

HEIDEBLITZ: Ein schwäbischer Ausruf des Erstaunens (manchmal auch des Unmuts), den ich nach einigen Jahren im Ländle inzwischen verinnerlicht habe.

HEIDELDIEBEER: Ich benutze dieses Wort (wie auch ‘Rubbeldiekatz’) als Ausruf des Erstaunens. Eine echte Eigenschöpfung.

HEIDENEI: Ein weiterer schwäbischer Ausruf des Erstaunens (bzw. des Unmuts).

HEILANDSACK: Eines der blasphemischen Highlights des fast unerschöpflichen schwäbischen Fluchrepertoires.

IHRS: Meine Koseform von ‘ihr’. Wird von mir gern im Chat in der Abschiedfloskel benutzt, sofern ich den größten Teil der Mitchatter leiden kann: “Macht’s gut, ihrs!”

LEUTS (auch LEUTZ): Verspielte Variante von ‘Leute’.

LYSERGSÄUREDIÄTHYLAMID: Warum LSD sagen, wenn es so doch viel schöner klingt?

MAGGUS: Kaum jemand, der von seinen Eltern Markus oder Marcus genannt worden ist, der von mir nicht Maggus genannt wird. Die Wurzeln hat diese Sache bei meinem leider verschollenen Freund Markus F. aus T., den alle nur Maggus nannten.

MAHLSOWEIT: Mein üblicher Mittagsgruß, den ich eindeutig Walter Kempowski verdanke, dessen Romane ich sehr schätze.

MERKGEWÜRZIG: Verhohnepipelte Version von ‘merkwürdig’. Es schien mir immer wie eine Eigenschöpfung, aber wenn man eine Suchmaschine auf das Wort ansetzt, dann ist klar, dass noch ein paar andere Leute auf die Idee gekommen sind.

MUUUHAHAHA: Ätzendes Hohngelächter, das mir zum ersten Mal in einem von Teenagern unterminierten Diskussionsforum entgegenschallte. Es hat seinen Ursprung wahrscheinlich in irgendeinem Computerspiel oder einem Anime. Fand ich es einst ziemlich bescheuert, so setze ich es heute selbst recht häufig ein, um meinem Unmut über irgendetwas Luft zu machen.

OOMPA LOOMPA: Oompa Loompas sind eigentlich diese seltsamen Zwerge, die in “Willy Wonka & The Chocolate Factory” herumlaufen. Ich benutze es manchmal, um Leute zu begrüßen.

PANSEN: Ich lebe in einem Bundesland, in dem “Saure Kutteln” als Delikatesse gelten. Daher wird das ‘Volk’ auch neuerdings mit einem herzlichen “Du schwäbischer Pansenfresser” begrüßt, obwohl der arme Kerl ja eigentlich Freizeitvegetarier ist. Pansen — Bah! Das hat unser Hund früher zu fressen gekriegt. Kein schöner Anblick, aber ein wundervolles Wort!

RUBBELDIEKATZ: ‘Rubbel die Katze’. Im Slang des Ruhpotts bedeutet das eigentlich, dass etwas sehr schnell geht. Ich benutze das Wort meist als Ausruf des Erstaunens. Siehe auch: Heideldiebeer.

SCHERGE: Eigentlich Handlanger oder Vollstrecker der Befehle eines Machthabers. Wird von mir gern als Bezeichnung für Kollegen oder Projektmitarbeiter genommen. Bei besonderen Verdiensten oder Dummheiten werfe ich dem Angesprochenen auch mal ein “Scherge des Sultans” an den Kopf.

SCHLONZ: Meine Bezeichnung für einen unordentlichen Menschen. Wenn etwas unordentlich ist, dann ‘hat der Schlonz Einzug gehalten’.

SELBSTUMSTÄNDLICH: Meine ganz eigene Variante von ’selbstverständlich’.

SQUALUS: Einst versetzte mich der Titel des Buches “A Photographic Atlas of Shark Anatomy – The Gross Morphology of Squalus Acanthias” (ISBN 0-226-28120-5, University of Chicago Press, Chicago 1981) dermaßen in Verzückung, dass ich mich seitdem online Squalus nenne. So einfach ist das!

TESTICLE KING: Tekken-Spielen macht weich im Kopf! Das ‘Volk’ und ich schmissen uns bei ausgiebigen PS2-Sessions öfter mal gegenseitig ein derbes ‘Testicle King’ an den Kopf. Diese Beleidigung hat ihren Ursprung in der Figur ‘Armor King’ und einem Überschuss an körpereigenen Morphinen (W.S. bevorzugt übrigens den Begriff ‘Endorphin’).

VIRTUOSE DER NASENFLÖTE: Wo manch einer das knappe ‘Depp’ vorzieht, kommt bei mir der ‘Virtuose der Nasenflöte’ zum Einsatz.

WAHRLICH: Dieses Wort ziehe ich recht gern aus Omas Mottenkiste, wenn es darum geht, dem Gesagten etwas mehr Gewicht und Bedeutung zu verschaffen. “Wahrlich, ich aber sage euch…” oder auch “Das ist wahrlich ein ….” klingt doch irgendwie ziemlich gut.

WANDELNDES SIECHENHAUS: Damit bezeichne ich kränkelnde oder kranke Leute.

WURSTBROTFÖRMIG: Ich habe eigentlich keinen blassen Schimmer, was dieses völlig absurde Adjektiv bedeuten soll, aber ich liebe es.